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Iran beschleunigt Einsatz fortschrittlicher Zentrifugen zur Uran-Anreicherung

Iraner in Wien demonstrieren gegen die Atomverhandlungen mit dem Regime
Iraner in Wien demonstrieren gegen die Atomverhandlungen mit dem Regime (© Imago Images / Viennareport)

Das Institute for Science and International Security warnt, wenn der Iran seine fortgeschrittenen Zentrifugen nur einlagert, anstatt sie zu zerstören, werde die „Breakout Time” zu einer Atomwaffe nur fünf bis sechs Monate betragen.

Der Iran hat in den letzten zwei Jahren die Installation von fortschrittlichen Zentrifugen zur Urananreicherung beschleunigt, so ein neuer Bericht des in Washington ansässigen Institute for Science and International Security, der am Donnerstag veröffentlicht wurde.

Der Bericht, der vom Gründer des Instituts, dem ehemaligen UN-Waffeninspektor David Albright, mitverfasst wurde, stellt fest, dass die Beschleunigung in den letzten zwei Jahren stattgefunden hat, nachdem das Atomabkommen von 2015 eine dreijährige Pause zur Folge hatte.

„Der Iran hat seine Entschlossenheit unter Beweis gestellt, seine IR-1-Zentrifuge durch fortschrittlichere Modelle zu ersetzen, die erheblich mehr angereichertes Uran produzieren können“, schreiben die Analysten in ihrem Bericht.

„Die Pläne des Iran und seine Erklärungen gegenüber der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO) zeigen, dass das Land beabsichtigt, in den kommenden Monaten eine große Anzahl weiterer fortschrittlicher Zentrifugen zu installieren und so seine Anreicherungskapazitäten weiter zu erhöhen“, heißt es in dem Bericht weiter.

„Solange keine kompensatorischen Maßnahmen ergriffen werden, wie z. B. die Zerstörung statt der bloßen Einlagerung der fortgeschrittenen Zentrifugen, wird ein erneuerter JCPOA [Joint Comprehensive Plan of Action, Atomdeal] die 12-monatige Frist für die Herstellung von waffenfähigem Uran nicht garantieren. Wenn der Iran seine fortgeschrittenen Zentrifugen bloß einlagert, läuft es auf einen Zeitrahmen von nur fünf bis sechs Monaten hinaus.”

Die Atomgespräche zwischen dem Iran und den Weltmächten finden derzeit in Wien statt.

Im November stellte das Institut in einem Bericht fest, dass der Iran mittlerweile über genügend auf 20% und 60% angereichertes Uran verfüge, um „in nur drei Wochen“ genügend waffenfähiges Uran – 25 Kilogramm – für eine Atomwaffe herzustellen.

Der Bericht warnte, dass „die Zunahme der iranischen Vorräte an 20-prozentig und 60-prozentig angereichertem Uran die Zeitspanne für einen Breakout gefährlich verkürzt hat”.

(Der ArtikelReport: Iran accelerated its deployment of advanced centrifuges“ ist zuerst beim Jewish News Syndicate erschienen. Übersetzung von Alexander Gruber.)

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