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Irakischer Milizenführer: Juden sind Soldaten des Teufels

Der schiitische Milizenführer Al-Khazali bei einem Solidarätäsbesuch für die Hisbollah an der libanesisch-israelischen Grenze
Der schiitische Milizenführer Al-Khazali bei einem Solidarätäsbesuch für die Hisbollah an der libanesisch-israelischen Grenze (Quelle: Screenshot)

Nachdem er im Mai dem Mossad den Besitz einer Zeitmaschine unterstellte, erklärte der Anführer einer vom Iran unterstützten schiitischen Miliz nun, »die jüdische Lobby« habe Mohammed ermordet.

Der Anführer der vom Iran unterstützten irakischen Schiitenmiliz Asa’ib Ahl Al-Haqq, Qais Al-Khazali, sagte in einer von Al-Ahd TV ausgestrahlten Lektion anlässlich des schiitischen Trauermonats Muharram im August, die Juden seien Anhänger des Teufels, und die Behauptung, sie würden die zentralen Schaltstellen der Macht kontrollieren, sei keine Verschwörungstheorie, sondern Realität.

»Der Teufel ist kein theoretischer Feind«, dozierte Al-Khazali, denn er habe »eine Partei, die sich an seine Befehle hält. Wie sich zeigen wird, wird diese Partei des Teufels von den Juden angeführt. Die Juden sind die Soldaten, die dem Teufel dienen: das ist die jüdische Lobby, welche die Entscheidungsfindung, die Medien, die Wirtschaft, den Dollar, den Waffenhandel usw. kontrolliert. Dies ist nicht länger eine Verschwörungstheorie, sondern es ist eine Offensichtlichkeit geworden.«

Es seien die Juden und »die jüdische Lobby« gewesen, die Propheten, »die Väter und Vorväter des Propheten Mohammed«, ermordet hätten, dieser Punkt bedürfe keines weiteren Beweises. Darüber hinaus sei es »die jüdische Lobby« gewesen, die auch den Propheten Mohammed ermordet habe. Sein Publikum könne, erklärte Al-Khazali, all das, was er hier sage, nachprüfen, um zu sehen, dass er Recht habe.

Jäger des Verborgenen Imams

Obendrein, so fuhr der schiitsche Milizenführer fort, »und so Allah will, werde ich es beweisen«, sei es »die jüdische Lobby« gewesen, die nicht nur den ersten schiitischen Imam Ali Ibn Abi Talib ermordet habe, sondern »hinter der Ermordung aller Imame stand. Unabhängig davon, wer der eigentliche Täter war.«

Deswegen stelle die »jüdische Lobby« auch »den Grund für die Verborgenheit des Verborgenen Imams« dar – jenes mythischen Zwölften Imams und offiziellen Staatsoberhaupts des Irans, der laut schiitischer Überlieferung dereinst wiederkehren und als Retter (Mahdi) und Erneuerer der Menschheit das Werk Mohammeds vollenden soll. »Es ist die jüdische Lobby, die nach dem Verborgenen Imam sucht, und sie würden alles tun, um ihn zu ermorden.«

Im Mai hatte Khazali in einer Rede behauptet, es sei der israelische Geheimdienst Mossad gewesen, der – offensichtlich unter Zuhilfenahme einer Zeitmaschine – im siebten Jahrhundert mithilfe einer Prostituierten und der als »Kollaborateure der Juden« fungierenden sunnitischen Dynastie der Umayyaden die Ermordung des ersten schiitischen Imams in Szene gesetzt habe.

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