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Hamas: Müssen uns Russland und China zuwenden

Der Chef des Hamas-Politbüros Ismail Haniyeh
Der Chef des Hamas-Politbüros Ismail Haniyeh (© Imago Images / ZUMA Wire)

Führende Hamas-Funktionäre plädieren dafür, dass sich die palästinensische Führung Moskau und Peking zuwenden solle, da Russlands Krieg in der Ukraine die Hegemonie der USA beenden werde.

Der Chef des Hamas-Politbüros Ismail Haniyeh, das Politbüro-Mitglied Moussa Abu Marzouk und weitere Funktionäre der Terrororganisation, die den Gazastreifen beherrscht, nahmen am 19. Juni an einer Konferenz mit dem Titel »Palästinensische Souveränität, strategische Variablen und künftige Wege« teil, auf der die durch Russlands Ukraine-Krieg verursachten Veränderungen in der internationalen Ordnung diskutiert wurden.

Dabei spekulierten die Redner der an der Al-Umma Universität im Gazastreifen veranstalteten Konferenz, dass es nach dem Krieg zu einer multipolaren Weltordnung kommen werde, in der die USA ihre globale Hegemonie eingebüßt hätten. Ismail Hainiyeh zum Beispiel sagte in seiner vom Jewish News Syndicate dokumentierten Rede:

»Dies ist der umfassendste und bedeutendste Krieg im Kampf zwischen den Lagern der Welt seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs. Nach diesem Krieg wird die Welt nicht mehr dieselbe sein, sondern zweifellos eine multipolare Welt werden und die derzeit vorherrschende unipolare Ära in der internationalen und globalen Politik wird zu Ende gehen.

Dies wird einen zentralen Wandel darstellen, der sich sowohl auf unsere arabische und islamische Region als auch auf unsere [palästinensische] Sache und unseren Kampf gegen die Besatzung auswirken wird.«

Demensprechend unterstrichen die Hamas-Funktionäre die Notwendigkeit für die Palästinenser, sich Russland und China zu öffnen und strategische Allianzen mit allen Kräften zu schließen, die »den Widerstand« unterstützen, um so die »Befreiung Palästinas« und die Verwirklichung des sogenannten »Rückkehrrechts« zu erreichen.

Auch Moussa Abu Marzouk erklärte, eine multipolare Weltordnung würde den Palästinensern und ihrer Sache zugutekommen, fügte aber hinzu, dass sich Fragen der Souveränität erst zu einem späteren Zeitpunkt stellen würden: 

»Wir sind immer noch im Stadium der Revolution und der Befreiung und nicht im Stadium, einen Staat zu errichten. Deswegen ist die Befreiung Palästinas und die Zerstörung der israelischen Besatzung eine notwendige Grundlage für uns, um über Fragen der palästinensischen Souveränität diskutieren zu können.«

Im Hinblick auf die Normalisierung der Beziehungen einiger arabischen Staaten mit Israel hätten sich die »kalten Beziehungen in Allianzen und gemeinsame Militärübungen» entwickelt. Dies sei dem Versuch geschuldet, den regionalen Konflikt zwischen den Arabern und Israel in einen Konflikt zwischen den Arabern und dem Iran zu verwandeln.

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