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Explosionen: Das vollständige Scheitern der iranischen Spionageabwehr

Iranisches Geheimdienstministerium, Explosion in Parchin
Iranisches Geheimdienstministerium, Explosion in Parchin (Quelle: Ministry of Intelligence of the Islamic Republic of Iran / CC BY-SA 4.0, Twitter)

Die Welt erlebt gerade, wie jemand praktisch nach Belieben iranische nukleare und konventionelle Waffen- und IRGC-Einrichtungen angreift, ohne dass Teherans Geheimdienste die Lage in den Griff bekommen.

Yonah Jeremy Bob, Jerusalem Post

Der Iran ist mit einem totalen Zusammenbruch seiner Geheimdienste konfrontiert. Angesichts einer weiteren Explosion am Donnerstag vor einer Woche [sowie einer am Sonntag und einer am Montag und noch einer am Mittwoch; Anm. Mena-Watch], die Berichten zufolge in einer Einrichtung des iranischen Korps der Islamischen Revolutionsgarden (IRGC) stattfand, stellt sich nicht nur die Frage, wie jemand in rund zwei Wochen bis zu sieben Anschläge verübt hat, sondern auch, warum es der Islamischen Republik wiederholt nicht gelungen ist, diese Anschläge zu verhindern. (…)

Im Allgemeinen ist bekannt, dass die iranische Spionageabwehr auf einem viel höheren Niveau arbeitet als die der meisten anderen Gegner Israels. Manchmal verkündet der Iran zwar nur fälschlicherweise die Verhaftung von Mossad-Agenten, die in Wahrheit bloß Mitglieder der politischen Opposition sind, aber manchmal gelingt es ihm, Spione auf professioneller Ebene, die durchaus mit den den Spitzenmächten der Welt mithalten kann, aufzuspüren. (…)

Was die Welt gerade erlebt, ist, dass jemand – die Vereinigten Staaten, Israel oder Saudi-Arabien, möglicherweise mit Hilfe iranischer Dissidenten – geradezu nach Belieben iranische nukleare und konventionelle Waffen und IRGC-Einrichtungen angreift. Und dieser jemand tut dies auf eine Art und Weise, wie man es in jüngster Zeit noch nicht erlebt hat.

Das IRGC hatte mehr als zwei Wochen Zeit, um die Zelle(n) auszumerzen, die für die Angriffe verantwortlich sind – und hat diesbezüglich nichts erreicht. Es ist fast so, als ob die Geheimdienste, die diese Angriffe durchführen, dreidimensionales Schach spielen, während der IRGC nur Dame spielt.

Ehemalige Cyber-Geheimdienstbeamte aus den USA und Israel haben mit der Jerusalem Post über mögliche Cyberangriffe auf den Iran gesprochen. Sollte es sich um Cyberangriffe handeln, könnte verständlicher sein, dass Teheran niemanden gefasst und nichts aufgehalten hat. Explosionen, die durch einen Cyberangriff verübt wurden, hätten schon vor Monaten oder sogar Jahren programmiert werden können, um jetzt aktiviert zu werden.

Aber selbst in der Cyber-Arena haben US-amerikanische und israelische Beamte davor gewarnt, dass sich das Regime nach dem Stuxnet-Angriff von 2010 als Cyber-Macht stark verbessert hat. Was wir jedoch zu beobachten scheinen, ist das Scheitern einer zweitklassigen Spionageabwehrtruppe. Gegenüber einer erstklassigen Geheimdienst- oder Cyberkrieg-Macht ist der Iran offenbar nahezu schutzlos.

Es bleibt also die Frage, wie lange diese Angriffe noch andauern können, und ob der Iran ihnen gewachsen ist, oder ob er versuchen kann, eine Art Geheimkontakt herzustellen, um eine Vereinbarung zu treffen, durch die sie gestoppt werden. Sollte dies nicht der Fall sein, dann ist die Botschaft desjenigen, der hinter den Aktionen steckt, klar: Anhaltende aggressive Aktionen an nuklearen und anderen Fronten werden zu Konsequenzen führen, die sich die Ayatollahs niemals hätten vorstellen können.

How have Iran’s intelligence forces broken down in face of explosions?

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