Aus dem UNRWA-Flüchtlingslager Askar in der Nähe von Nablus stammen die meisten palästinensischen Terroristen, was nicht verwundert, beschäftigt man sich mit den Lehrplänen der dortigen Schulen.
Am 7. April 2023, dem zweiten Tag des Pessachfests, wurden die 48-jährige Israelin Lucy Dee und ihre Töchter Maia (20) und Rina (15) auf dem Weg zu einem Ausflug an den See Genezareth aus nächster Nähe von palästinensischen Terroristen erschossen. Lucy Dee war die Ehefrau von Rabbi Leo Dee, einem in Großbritannien geborenen Veteranen der israelischen Friedensbewegung. Viele Jahre seines Lebens verbrachte er damit, einen Dialog mit den Palästinensern zu führen.
Die drei mutmaßlichen Täter lebten im UNRWA-Flüchtlingslager Askar in der Nähe von Nablus und besuchten dort eine UNRWA-Schule. Das Lager ist das kleinste im Westjordanland, und von nirgendwo sonst beteiligen sich im Verhältnis zur Einwohnerzahl so viele Palästinenser an terroristischen Aktivitäten bis hin zu Selbstmordanschlägen. Aus Askar stammen auch die meisten jener Terroristen, die von israelischen Gerichten zu lebenslanger Haft verurteilt wurden.
»Was konnte drei junge Menschen zu einer solch abscheulichen Mordtat veranlassen?«, fragte Rabbi Dee bei der Beerdigung. Daraufhin entsandte David Bedein, Gründer und Leiter des Jerusalemer Center for Near East Research, ein arabisches Filmteam nach Askar. Forscher des Zentrums sichteten zudem mehr als tausend Schulbuchtexte der Palästinensischen Autonomiebehörde, die in den UNRWA-Schulen verwendet werden: Das »Recht auf Rückkehr mit Waffengewalt« ist das zentrale Thema der UNRWA-»Bildung«, lautete das ernüchternde Ergebnis.
Das Filmteam dokumentierte auch ein UNRWA-Sommerlager, das der Verehrung der Mörder der Familie Dee gewidmet wurde. Wie David Bedein gegenüber Mena-Watch berichtete, war Rabbi Dee besonders schockiert über den offen zur Schau getragenen Stolz der Eltern der Mörder und anderer Familienangehörige – Stolz auf die Bereitschaft ihrer Söhne, Juden zu töten, um das Recht auf Rückkehr in Dörfer, die gar nicht mehr existieren, zu erkämpfen.
»Alle Siedler werden hingerichtet«
Dazu befragte Bedeins Filmcrew Kinder im Alter zwischen elf und dreizehn Jahren, die alle eine UNRWA-Schule besuchen. Ihre Antworten sind Teil des Dokumentarfilms Askar – UNRWA: Cradle of Killers. Ein Junge, der nicht älter als elf Jahre aussieht, meinte: »Wir wurden aus Jaffa vertrieben. Heute reden wir über unser Recht auf Rückkehr. Über unser Recht auf Rückkehr nach Jaffa, Haifa, Lod und Ramla [israelische Städte diesseits der Waffenstillstandslinie von 1949]. Wir werden zurückkehren, sehr bald. Was auch immer passieren wird, es wird keinen Frieden geben.«
Auf die Frage »Was bringen sie euch in der Schule über das Recht auf Rückkehr bei?« antwortete ein etwas älterer Schüler wie aus der Pistole geschossen: »Wir müssen uns opfern und Märtyrer werden. Und jeder muss unser Land schützen. Wir werden unsere Rechte erhalten. Mit Allahs Hilfe werden sie [die Juden] alle sterben. Jerusalem ist die Hauptstadt Palästinas. Es wird für immer uns gehören. Und die Siedler werden alle hingerichtet werden.«
Anschließend tritt Islam Able vor die Kamera und singt mit seiner schönen Kinderstimme ein Lied mit dem Text: »Geduld/Der verstrichenen Zeit zum Trotz/Ist kein Zweifel, dass wir zurückkehren/Trotz der langen Reise.« Ein Mädchen namens Iman Hadge ist überzeugt, dass »der Schlüssel zu dem Haus (aus dem wir vertrieben wurden) in unseren Händen [ist], und ich verspreche, dass wir zurückkehren werden«. Issa Zriky wiederum behauptet: »Ich lerne in der Schule von meinem Recht auf Rückkehr in mein Heimatland. Wir werden Palästina befreien und Märtyrer opfern, um Palästina zu befreien.« Die Kamera zeigt einen Sprechchor mit Flaggen auf dem Schulhof, wobei die Kinder »Wir werden deinen Namen erhöhen, o Palästina! Rückkehr! Rückkehr! Rückkehr!« skandieren.
In der Zwischenzeit stellt sich Nur Al-Masimi, Direktorin des Asifah-Sommerlagers der Fatah im Flüchtlingslager Askar, beim Filmteam vor und berichtet über ihre Tätigkeiten: »Jeden Sommer veranstaltet das Volkskomitee der Lager ein Sommerlager. Wir teilen die Kinder in vier Gruppen ein. Jede Gruppe wird nach einem Shahid [ein bei seinem Anschlag getöteter Terrorist] benannt, um das Erbe des Shahids zu feiern. Die Kinder lernen über das Heldentum der Märtyrer und führen den Weg des Kampfes weiter. Ihre Motivation ist groß. Jedes Kind ist bereit, ein Märtyrer zu sein, um die Prinzipien des Kampfes wie das Recht auf Rückkehr zu bewahren. Mit Allahs Segen wird eine stärkere Intifada ausbrechen, und diese Kinder werden sie anführen.«
Berufswunsch »Märtyrer«
Nach Rdowan Katakani vom UNRWA-Camp Askar ist »das Flüchtlingslager Askar ein kämpfendes Lager. Ein Lager, das Shahids produziert, einen nach dem anderen. Märtyrer aller Altersgruppen und politischer Zuordnungen.«
Hallel Yaniv (21) und Yagel Yaniv (19), zwei Brüder aus Har Bracha, wurden im April ermordet, als ein palästinensischer Teenager aus nächster Nähe das Feuer auf ihr Auto eröffnete, das in einem Stau auf der Autobahn Route 60 bei Huwara steckte. Der Täter war erst fünfzehn Jahre alt. Auch er stammte aus dem UNRWA-Lager Askar. Bei einer im Film festgehaltenen Beerdigung eines Terroristen in Askar, der bei einem von ihm verübten Anschlag ums Leben kam, ist von Trauer keine Rede; sie wirkt eher wie ein Triumphzug, bei dem Hunderte Hamas- und Fatah-Fahnen geschwenkt, Gewehrschüsse in die Luft gefeuert und Rufe wie »Wir wollen kämpfen! Wir wollen Waffen!« skandiert werden.
Die Frage nach dem Namen des Helden des Lagers kann der etwa dreizehnjährige UNRWA-Schüler Sabri Abo-Hair sofort mit »Hassan Katnani« beantworten und auch begründen: »Er führte eine Tat mit Waffengewalt durch. Er verteidigte sein Heimatland und seine Ehre und stellte unser Selbstwertgefühl wieder her, nachdem wir von unserem Land vertrieben worden waren.« Ein anderer Schüler trägt kleine Bilder an einer Kette um den Hals, die an Aufkleber mit Bildern von Fußballern, die viele Kinder in seinem Alter sammeln, erinnern. Doch die Fotos zeigen keine Fußballer, sondern die »Märtyrer« Ibrahim Nabulsi, Wadiha Al Hawa, Abdullah Kosri, Ahmed Saadi. Wer diese Männer sind? – »Sie wurden als Märtyrer getötet.«
Ein vielleicht elf Jahre alter Junge beteuert: »Alle Leute, die in dem Lager leben, sind Helden, zum Beispiel Saleh Sabra, Moez Al Masri und Hasan Katanani. Es gibt viele Märtyrer im Lager.« UNRWA-Schüler Maher Abo-Rashid fügt hinzu: »Wir senden Grüße an unsere kämpfenden Brüder. Und wir bitten Allah, jeden der Kämpfer zu beschützen. Ehre sei der Askar-Brigade, der Dschenin-Brigade und der Balata-Brigade.«
Ein anderer zeigt auf eines der vielen Poster mit den Bildern von Terroristen, die an den Hauswänden kleben: »Das ist mein Onkel, möge sich Allah seiner Seele erbarmen. Er wurde zum Märtyrer. Getötet am 22. Oktober 2022. Er führte einen bewaffneten Angriff am Checkpoint Huwara durch.« Ein weiterer Junge erklärt: »Mein Held ist Ibrahim Nabulsi. Er war der Kommandant der Höhle der Löwen. Er wurde nicht nur gesucht. Er verfolgte die Armee. Überallhin. Ich liebe Ibrahim. Er war der Kommandant der ganzen Jugend von Nablus, auch der Kinder.«
Palästinensische Kinder in UNRWA-Schulen werden dazu erzogen, Juden zu ermorden und dabei gleichzeitig ihr eigenes Leben als »Märtyrer« den Zielen der palästinensischen Terrorgruppen zu opfern. Eine Reporterin des der Hamas nahestehenden katarischen Medienkonzerns Al-Jazeera fand im UNRWA-Lager Dschenin das gleiche Bild vor: »Die Teenager zögerten nicht, als sie gefragt wurden, was sie später einmal werden wollten: ›Märtyrer‹, sagten sie unisono.«
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete im Juli über den Tod des 16-jährigen Noureddin Marshoud, den die Terrororganisation Islamischer Dschihad als einen ihrer »Kämpfer« reklamierte. Viele solcher Fälle schaffen es nie in die Zeitungen. In den sozialen Medien ist zu lesen, dass Mitte Dezember der 13-jährige Ahmed Ararawi und der 17-jährige Ali Tarchman getötet wurden, als ihnen, während sie auf einem Motorroller unterwegs waren, ein improvisierter Sprengsatz versehentlich detonierte. Eigentlich hatten sie damit Juden töten wollen. Auf X sind Fotos der beiden zu Lebzeiten zu sehen, wie sie mit Sturmgewehren posieren.
Auf dem Dachboden eines UNRWA-Lehrers
Am 1. Dezember veröffentlichte UNRWA auf X eine Mitteilung in eigener Sache: »Die Verbreitung von unbegründeten Behauptungen über @UNRWA muss sofort eingestellt werden. Die Verbreitung schwerwiegender Behauptungen in der Öffentlichkeit, die nicht durch Beweise oder überprüfbare Fakten gestützt werden, kann eine Fehlinformation darstellen.«
Darunter stellten andere Nutzer in kürzester Zeit eine Community Note (»Leser haben Kontext hinzugefügt, der ihrer Meinung nach für andere wissenswert wäre«). Sie enthielt einen Link zum einem Artikel der Nachrichtenagentur Reuters über Awad al-Quik, der »tagsüber der respektable Direktor einer UNRWA-Schule« ist, in seiner Freizeit Raketen für den Islamischen Dschihad baut; einen Link zum Film von David Bedein über Askar sowie einen Bericht über zahlreiche Lehrer von UNRWA-Schulen, welche die Hamas-Massaker vom 7. Oktober gefeiert haben.
Unter den Pädagogen, die ihre persönlichen Social-Media-Kanäle nutzten, um Hass zu verbreiten und den Terroranschlag der Hamas zu feiern, waren laut Recherchen der bei den Vereinten Nationen akkreditierten Genfer NGO UN Watch:
- Der UNRWA-Lehrer Osama Ahmed aus Gaza, der während des Massakers »Allah ist groß, Allah ist groß, die Realität übertrifft unsere wildesten Träume« postete.
- Der UNRWA-Schulleiter Iman Hassan, der das Massaker als »Wiederherstellung der Rechte« und »Wiedergutmachung« für palästinensischen »Kummer« rechtfertigte
- Die Direktorin des UNRWA-Ausbildungszentrums in Khan Younis, Rawia Helles, die einen der Terroristen als »Helden«, »Freibeuter« und »Prinzen von Khan Younis« verherrlichte.
- Die UNRWA-Englischlehrerin Asmaa Raffia Kuheil, die aufgeregt »7. Oktober 2023! Meißelt dieses Datum in Stein!« postete und ein Herz-Emoji hinzufügte.
- Der UNRWA-Schulverwalter Hmada Ahmed mit dem Posting »Willkommen im großen Oktober«.
Der Bericht beschäftigte sich nur mit Facebook-Nutzern, die sich öffentlich als UNRWA-Mitarbeiter zu erkennen geben. UN Watch schätzt die Zahl der UNRWA-Mitarbeiter, die zu Gewalt und Hass aufstacheln, auf »Hunderte, wenn nicht Tausende unter den 30.000 Mitarbeitern der Organisation«. Zudem posteten die Nutzer in ihrer Community Note einen Bericht, nach dem der Lehrer einer UNRWA-Schule eine israelische Geisel auf seinem Dachboden gefangen gehalten haben soll.
Auswärtiges Amt wortkarg
Angesichts dessen stellte ich dem deutschen Auswärtigen Amt vier Fragen:
- Schwerpunkt des UNRWA-Curriculums ist das Recht auf Rückkehr mit Waffengewalt. 58 Prozent des UNRWA-Budgets sind für diese Ausbildung vorgesehen. Wird Deutschland diese Ausbildung weiterhin finanzieren?
- Wird Deutschland einen Lehrplan des Friedens für die UNRWA fordern?
- Wird Deutschland verlangen, dass die UNRWA-Flüchtlingslager entwaffnet werden?
- Wird Deutschland verlangen, dass die UNRWA alle Mitarbeiter entlässt, die mit Terrorgruppen in Verbindung stehen?
Die nichtssagende Allerwelt-Antwort lautete: »Völlig klar ist: Gewaltverherrlichung, Antisemitismus und die Leugnung des Existenzrechts Israels sind für uns niemals akzeptabel. Die UN-Organisation UNRWA leistet aus Sicht der Bundesregierung einen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung der Palästinensischen Bevölkerung. Überprüfungs- und Sorgfaltsmaßnahmen sind Teil der Vereinbarungen mit UNRWA über die Verwendung der zweckgebundenen und projektbezogenen humanitären Hilfe des Auswärtigen Amtes.«
Keine einzige der konkreten Fragen hat das Auswärtige Amt beantwortet. Es wird sich also nichts ändern und das deutsche Steuergeld wird weiterhin in jene UNRWA-Einrichtungen fließen, in denen Jugendliche für den Krieg gegen Israel gedrillt werden. Es wird weiterhin deutsches Steuergeld dazu benutzt werden, Schülern beizubringen, dass sie mit Waffengewalt in die Dörfer ihrer Ururgroßeltern »zurückkehren« müssten. Und es wird weiterhin das »kämpfende« UNRWA-Lager Askar finanziert werden, damit es »Shahids produziert« – »einen nach dem anderen«.