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Warum Jordanien iranische Ziele in Syrien angreift

Kampfflugzeuge aus Jordanien griffen Stellungen mit dem Iran verbündeter Milizen in Syrien an
Kampfflugzeuge aus Jordanien griffen Stellungen mit dem Iran verbündeter Milizen in Syrien an (Imago Images / IMAGO / Pond5 Images)

Jordanien hat in Syrien Militärschläge gegen Ziele der vom Iran unterstützten Milizen, darunter die libanesische Hisbollah, durchgeführt, was Fragen zu den Gründen für diesen Schritt aufwirft.

Am Montag hat Jordanien als Reaktion auf eine groß angelegte Schmuggelaktion mehrere Luftangriffe in Syrien gegen Verstecke von mit iranischer Unterstützung agierenden Drogenschmugglern geflogen. Die jordanische Armee erklärte, einen Plan von Dutzenden Infiltratoren aus Syrien vereitelt zu haben, die mit pro-iranischen Milizen in Verbindung stehen, nachdem diese mit Raketenwerfern, Antipersonenminen und Sprengstoff die jordanische Grenze überquert hatten.

Währenddessen berichtete die Nachrichtenagentur Agence France-Presse unter Berufung auf einen regionalen Geheimdienstmitarbeiter und einen westlichen Diplomaten, der die Lage in Südsyrien verfolgt, dass jordanische Kampfflugzeuge bei einem der wenigen seit Beginn des syrischen Bürgerkriegs im Jahr 2011 geflogenen Angriffe Ziele innerhalb Syriens ins Visier genommen haben, die mit dem Drogenhandel in Verbindung stehen.

Die Quellen fügten hinzu, die Flugzeuge hätten ein Haus in der Stadt Salkhad im Gouvernement Suwayda bombardiert, das vermutlich einem der maßgeblichen Drogenhändler gehört. Gleichzeitig hätten weitere Angriffe Verstecke im Gouvernement Daraa getroffen.

Die Attacken erfolgten nach Zusammenstößen zwischen Schmugglern und jordanischen Streitkräften, bei denen ein Soldat getötet und mehrere andere verletzt sowie schwere Waffen beschlagnahmt wurden, die sich im Besitz von Schmugglern befanden, die bewaffneten Milizen angehören. Samih Al-Maaytah, ein ehemaliger Minister, der von jordanischen Beamten informiert wurde, kommentierte die Entwicklungen mit den Worten, Jordanien wisse, »welches Land dahintersteckt. Der Iran ist derjenige, der diese Milizen sponsert.«

Wer kontrolliert die Grenzen?

Die syrisch-jordanische Grenze ist etwa 370 Kilometer lang und erstreckt sich vom Yarmouk-Tal im Gouvernement Daraa bis zum irakisch-syrisch-jordanischen Dreieck. Das syrische Regime verlor die Kontrolle über die Grenze zum Nachbarland, nachdem die friedliche Protestbewegung gegen Assad im Jahr 2011 aufgrund der brutalen Repressionen in einen Bürgerkrieg umgeschlagen war.

Im Rahmen eines von Moskau unterstützten Abkommens kehrten das Regime und seine vom Iran unterstützten Milizen jedoch 2018 in das Grenzgebiet zurück. Das Abkommen erlaubte es dem Regime, seine Streitkräfte entlang der Grenze und an den meisten Punkten von der Region Yarmouk-Tal im äußersten Südwesten bis zu den Verwaltungsgrenzen des Gouvernements Suwayda neu zu stationieren.

In diesem Zusammenhang sagte der aus der syrischen Armee desertierte Oberst Ismail Ayoub, die Kontrolle über die Grenze zu Jordanien liege zwar offiziell in den Händen des Regimes, de facto aber in jenen der vom Iran unterstützten Milizen, welche die große Wüste und andere Gebiete in der Grenzregion als Ausgangspunkt für den Schmuggel nutzten. »Die Art der von den jordanischen Streitkräften am Montag beschlagnahmten Waffen und das stundenlange Gefecht zwischen den beiden Seiten deuten darauf hin, dass die Schmuggler zu erfahrenen Gruppen gehören und über weitreichende militärische Nachschublinien verfügen.«

Die amerikanische Website des Senders Al-Hurra zitierte jordanische Beamte und der Regierung nahestehende Autoren mit der Aussage, mit dem Iran und der Hisbollah verbundene Milizen seien in die Schmuggeloperationen verwickelt. Sie seien entlang der Grenze verteilt und würden von der Vierten Division der syrischen Armee unter der Führung von Maher al-Assad gedeckt, dem Bruder des Präsidenten, der tief in die Produktion des illegalen Aufputschmittels Captagon verstrickt ist.

Der jordanische Militärexperte Mamoun Abu Nawar erklärte, die vom Iran unterstützten Milizen seien vor Kurzem in das Grenzgebiet zu Jordanien vorgedrungen, wobei die jordanischen Streitkräfte von Syrien aus abgefeuerte Raketen abgefangen hätten. »Die Milizen versuchen, das Chaos nach Jordanien zu tragen«, während die jordanische Armee sich bemühe, diese Ausweitung auf das Gebiet des Königreichs zu verhindern. »Die Entscheidungen der Armee werden auf Grundlage der nationalen Sicherheit getroffen, und sie wird dies auch weiterhin im Rahmen der Selbstverteidigung tun.«

Der politische Analyst Amer Al-Sabaila meinte, jene Milizen und Länder, die von den Vereinigten Staaten und der westlichen Achse unter Druck gesetzt werden, könnten in Jordanien einen Schauplatz für ihre Angriffe auf westliche und amerikanische Interessen finden. Al-Sabaila vertrat die Ansicht, das Ziel dieser Milizen und Länder bestehe darin, »die Stabilität Jordaniens zu bedrohen, angetrieben durch den Wunsch, die Verbündeten der Vereinigten Staaten in der Region ins Visier zu nehmen«.

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