Der Leiter der Kultur- und Kommunikationsabteilung des Auswärtigen Amts veröffentlichte sieben Tweets, in denen Mbembe gegen jede Kritik verteidigt wurde – aber nicht einen Artikel, in dem die Kritiker ihre Argumente darlegen.
Benjamin Weinthal, Jerusalem Post
Das deutsche Außenministerium ist in einen neuen Disput über anti-israelische Ressentiments verwickelt. Zuvor veröffentlichte ein Spitzendiplomat eine Reihe von Tweets zur Verteidigung eines Akademikers, der die Kampagne „Boykott, Desinvestition, Sanktionen“ (BDS) gegen Israel unterstützt und beschuldigt wurde, den Holocaust zu verharmlosen.
Andreas Görgen, der Leiter der Kultur- und Kommunikationsabteilung des Auswärtigen Amts, twitterte einen Artikel mit dem Titel „Antisemitismusvorwürfe gegen Achille Mbembe: Vergleichen ist nicht gleichsetzen“. Görgen postete in der letzten Woche mindestens sieben Beiträge zugunsten Mbembes, ohne auch nur einen Link zu einem Text zu teilen, in dem Mbembe wegen Antisemitismus und Holocaustrelativierung kritisiert wird.
Der Deutschlandfunk-Kultur-Artikel behauptet, Mbembe habe das ehemalige Apartheidsystem in Südafrika nicht mit dem Holocaust verglichen. Antisemitismusexperten sagen jedoch, Mbembe habe den Holocaust durch seinen Vergleich verharmlost. (…)
Der prominente in Österreich ansässige Nahost-Thinktank Mena-Watch fragte auf Twitter: „Warum ist das @AuswaertigesAmt eigentlich seit Tagen damit beschäftigt, Achille Mbembe gegen jede Kritik in Schutz zu nehmen? Ausgeglichen kann man es ja wohl nicht nennen, wenn nur die Verteidiger zu Wort kommen und nicht einmal ein Text der Kritiker gepostet wird.“ Mena-Watch antwortete dabei auf einen Tweet von Görgen, in dem er einen Artikel verbreitete, der behauptet, die Antisemitismusvorwürfe gegen Mbembe trügen „Anzeichen einer Hexenjagd“.
German diplomat tweets to defend advocate of Holocaust trivialization/BDS

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