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Assads Außenminister: Nicht in Europa herrscht Demokratie, sondern in Syrien

Syriens Außenminister Mekdad und sein russischer Amtskollege Lawrow
Syriens Außenminister Mekdad und sein russischer Amtskollege Lawrow (© Imago Images / SNA)

Bei einem Interview erklärte der syrische Außenminister Russland zum Verteidiger der Ukraine und bezichtigte Europa, das im Gegensatz zu Syrien keine Demokratie kenne, und die USA die wahren Feinde zu sein.

Der syrische Außenminister Faisal Mekdad erklärte am 18. Mai in einer Talkshow des Senders Syria TV, in der Europäischen Union gebe im Gegensatz zu Syrien keine Demokratie. Diese Aussage fiel, nachdem Mekdad über die russische Unterstützung Syriens im Angesicht des Ukraine-Kriegs gesprochen hatte:

»Unsere russischen Freunde betonen, dass sie auch weiterhin an der Seite Syriens stehen werden, um all diese Länder zu befreien, um das internationale Recht wiederherzustellen und um die Besatzung zu beenden. Ich höre all die Propaganda …

Natürlich wird der Ukraine-Krieg viele Aspekte beeinflussen, und man kann die westliche Einmischung in der Ukraine sehen, die der russischen Rolle in der heutigen Welt ein Ende setzen soll. Sie nehmen sich nicht Syrien, Ägypten oder den Irak vor, sie zielen direkt auf den Kopf. Wenn man den Kopf abschlägt, wird es leichter, auch die anderen zu beseitigen.«

Dieser Plan, so fuhr Mekdad in dem von MEMRI übersetzten Interview fort, sei jedoch fehlgeschlagen und Russland werde einen riesigen Erfolg in der Ukraine feiern.

»Das mag wegen der humanitären Aspekte, von denen Sie gehört haben, seine Zeit kosten: schließlich will Russland das Leben der Menschen und ihr Eigentum schützen. Es will die Infrastruktur schützen und auch weiterhin gute Beziehungen zum ukrainischen Volk haben.

Es sind die anderen, die die Zukunft der Ukraine bedrohen. Ich glaube, dass die wirkliche Bedrohung für die Ukraine aus den westlichen Ländern kommt, die sich zusammengeschlossen haben … Sie beuten die Ukraine aus! Sie benutzen sie, um bis zum letzten Ukrainer zu kämpfen. Sie werden kämpfen, bis das Blut des letzten Ukrainers vergossen ist, um die Interessen Amerikas durchzusetzen.«

Schließlich kam Mekdad auch auf Europa zu sprechen und fragte die Interviewerin, ob sie wirklich glaube, dass es dort Demokratie gäbe:

»Wir hören, was bei ihren [der Europäischen Union] internen Treffen vor sich geht. Wir haben Freunde dort, die uns erzählen, dass sie mit Sanktionen bedroht werden, wenn sie über Syrien sprechen, obwohl es europäische Länder sind!

Unsere Wahlen sind besser als die im Westen. Wir haben bessere Parlamente als sie. Dort wird es so eine Diskussion, wie wir sie führen, nicht in einer Million Jahren geben. Ich weiß nicht, ob sie das mitverfolgen, was in unseren Institutionen passiert. Bei unseren Regierungstreffen diskutieren wir alles ganz offen.«

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