In einer Rede lobte der Oberste Führer des Iran den Ausbau des Drohnenprogramms, an das der Westen nie wirklich geglaubt habe, und verteidigte das Atomprogramm des Landes.
Früher habe der Westen den Teheraner Raketen- und Drohnentechnologien wenig Aufmerksamkeit geschenkt, sagt der iranische Oberste Führer Ali Khamenei in einer auf dem iranischen TV-Sender Kanal 1 ausgestrahlten Ansprache vom 19. Oktober, doch jetzt gebe er zu, dass sie sehr gefährlich seien und beschwere sich darüber, dass der Iran sie an »den und den« weitergebe. Die Aussage Khameneis dürfte eine Anspielung auf jüngste Berichte sein, wonach Russland in der Ukraine Drohnen aus iranischer Produktion einsetzt.
Was die iranische Produktion fortschrittlicher Raketen- und Drohnentechnologie anbelangt, so Khamenei in seinen Ausführungen, seien vor ein paar Jahren erstmals Bilder davon aufgetaucht, von denen der Westen jedoch behauptete, »sie seien mit Photoshop bearbeitet worden. Jetzt aber sagen sie, dass die iranischen Drohnen sehr gefährlich sind und fragen, warum wir sie an diesen und jenen verkaufen oder weitergeben«. Das habe die iranische Elite erreicht, was »eine Quelle des Stolzes für dieses Land« sei.
Im weiteren Verlauf der Rede erklärte Khamenei, die industrielle Nutzung der Kernenergie habe weltweit zugenommen. Hätte er nicht schon vor vielen Jahren mit der Entwicklung seines Atomprojekts begonnen, so hätte er jetzt damit anfangen und zugleich »die Folgen des großen Rückstands gegenüber dem Rest der Welt tragen« müssen: »Sie sagen uns, dass es in diesem Land etwas Problematisches gibt, das sich ›Nukleartechnologie‹ nennt, und wir sollen zulassen, dass sie uns das wegnehmen und uns davon befreien.«
Der Westen behaupte fälschlicherweise, dass sich die Welt von der Atomindustrie und -energie abwende, was eine absolute Lüge sei: »Jeden Tag bauen sie ihre Atomanlagen aus. Ich spreche nicht von militärischen, sondern von industriellen Anlagen.« Auch der Iran, so schloss Khamenei seine Ausführungen, brauche solche Atomanlagen, und hätte er nicht schon vor Jahren damit begonnen, sie zu bauen, so »müssten wir heute damit anfangen und würden erst in dreißig Jahren die Früchte ernten. Das ist nichts, das ein Land einfach vergessen kann.«