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Al Jazeera: Fake News über Anti-Hamas-Demonstrationen in Gaza

Aktivisten in Gaza beschuldigen al Jazeera der Pro-Hamas-Berichterstattung
Aktivisten in Gaza beschuldigen al Jazeera der Pro-Hamas-Berichterstattung (© Imago Images / ABACAPRESS)

Wie schon vor zehn Jahren bei seiner Berichterstattung über die ägyptischen Unruhen steht der katarische TV-Sender al Jazeera erneut allen Protestbewegungen feindlich gegenüber, die vom Programm der Muslimbruderschaft abweichen.

Mohammed Altlooli

In Fortsetzung seiner Strategie, die Muslimbruderschaft zu unterstützen und jede Opposition gegen diese kleinzureden, berichtet der katarische Satellitensender Al Jazeera verfälscht über die jüngste Protestwelle in Gaza, wo die Menschen gegen die Hamas, den palästinensischen Ableger der Bruderschaft, auf die Straße gehen. 

Diese Strategie konnte man schon zwischen 2011 und 2013 in Ägypten beobachten, als Al Jazeera wohlwollend über Demonstrationen zur Unterstützung der Muslimbruderschaft berichtet hatte, während es den Protesten, die zum Sturz von Präsident Mohammed Mursi führten, kritisch bis ablehnend gegenüberstand. Das Ganze wiederholt sich nun bezüglich Gaza, wo Al Jazeera auf der Seite der Hamas steht und mit einseitigen Berichten versucht, deren Image aufzupolieren, um der antiisraelischen Terrororganisation arabische und internationale Sympathien zu verschaffen. Und erneut steht der katarische Sender allen Protestbewegungen feindlich gegenüber, die vom Programm der Muslimbruderschaft abweichen.

Propaganda gegen Aktivisten

So betreibt das Medienunternehmen Propaganda gegen unabhängige arabische Aktivisten und Oppositionsbewegungen, indem es mit seiner verzerrten und fabrizierten Berichterstattung versucht, die Öffentlichkeit zu täuschen und zu einer Annäherung an die Gruppen der Muslimbruderschaft zu bewegen. In Bezug auf Gaza etwa werden die Demonstrationen gegen die von der Hamas zu verantwortenden miserablen Lebensbedingungen als Demonstration zur Unterstützung für die Hamas und deren »Widerstand« gegen Israel und dessen Teilblockade des Küstenstreifens dargestellt. 

Tatsächlich fanden diese Demonstrationen statt, um die Herrschaft der Hamas anzuprangern, der Wut auf sie Ausdruck zu verleihen und ihren Rücktritt zu fordern, damit den Menschen in Gaza endlich jene Menschenrechte zurückzugeben werden, die ihnen von der Terrororganisation und anderen, dem »Widerstand« zugeordneten Gruppen, geraubt wurden. Dieser Protest ist es auch, den Al Jazeera versucht, als Unterstützung für die Hamas in Gaza zu vermarkten.

Nicht zuletzt deshalb sind viele Menschen in Gaza, aber auch der Westbank, der Meinung, der Sender sollte in den Palästinensergebieten geschlossen werden, weil er ihnen in den Rücken fällt, ihre Rechte missachtet oder gar verletzt und die Opfer der Hamas ignoriert; ja, der Terrororganisation gar bei der Unterdrückung von Gegnern zur Seite steht. 

Palästinensische Aktivisten wollen deswegen nun eine Kampagne starten, um von der Autonomiebehörde die Schließung der Al-Jazeera-Büros zu fordern. Zugleich rufen sie dazu auf, die Proteste in Gaza fortzusetzen. Dazu haben sie neue Demonstrationen angekündigt, um gegen die hohen Lebenshaltungskosten und Hamas-Steuern sowie gegen die permanenten Stromausfälle zu demonstrieren. Nachdem während der letzten Protestrunde am vergangenen Wochenende schon Tausende Menschen auf der Straßen waren, hoffen die Aktivisten darauf, dass sich diesmal noch mehr Menschen daran beteiligen, weil die sich bloß aus der Furcht vor Repressionen hervorgerufene moralische Stärke der Hamas einen Riss bekommen habe und geschwächt worden sein könnte.

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