Besonders auffällig ist dabei, dass keine dieser Medien den Aggressor zu benennen versuchen. In der Vergangenheit hat das syrische Regime in solchen Fällen Israel oder den USA die Verantwortung zugeschoben. Eines der wenigen Nachrichtenunternehmen, dass in größerem Umfang an dem Thema drangeblieben ist, ist der arabischsprachige Dienst des russischen Senders Sputnik News. Russland gehört zu den Unterstützern des syrischen Regimes. Am Freitag meldete Sputnik, Splitter von Geschossen der syrischen Luftabwehr seien in den Golanhöhen gefunden worden. Der Sender berief sich dabei auf Meldungen aus Israel. Die syrische Luftabwehr habe bei dem Vorfall sein S-200-System und nicht das im Oktober von Russland an Syrien gelieferte, höherentwickelte S-300-System genutzt, an dem die Syrer noch ausgebildet würden. Sputnik zufolge hätten syrische Funktionäre dem Sender gegenüber bestätigt, dass das S-300-System nicht eingesetzt worden sei. (…)
Die Entscheidung, um den Vorfall nach den anfänglichen Übertreibungen nun kein größeres Aufhebens mehr machen zu wollen, deutet eindeutig auf einen Versuch hin, Damaskus nicht bloßstellen zu wollen. Entweder hat es das S-300-System nicht eingesetzt oder, falls doch, hat es ihnen bei dem Versuch, den Luftangriff zu vereiteln, nichts genutzt. Daher betont es nun den Einsatz des älteren Systems, mit dem es auch in der Vergangenheit nicht gelang, Damaskus zu verteidigen.“ (Seth J. Frantzman: „Syrian regime and allies downplay ‚airstrikes‘ after wild night in Damascus“)