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Unter Polizeischutz: Jüdische Abgeordnete auf dem Labour-Parteitag

Unter Polizeischutz: Jüdische Abgeordnete auf dem Labour-Parteitag„Labours Antisemitismus nimmt kein Ende. Beim Parteitag in Liverpool verabschiedeten die Delegierten am Dienstag einen Antrag, in dem Israel kritisiert und ein Einfrieren der britischen Waffenverkäufe an Israel unterstützt wird. Die Partei prangert ‚Israels Gewaltanwendung gegen palästinensische Demonstranten an der Grenze zu Gaza‘ an und fordert die britische Regierung auf, das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) stärker als bisher zu finanzieren. Vor und während der Abstimmungen schwenkten zahlreiche Delegierte palästinensische Fahnen und skandierten ‚Freies Palästina!‘.

Am Sonntag hatte der Journalist Andrew Marr Labour-Chef Jeremy Corbyn in einer Live-Sendung des britischen Fernsehens mit verschiedenen, als antisemitisch aufgefassten Aspekten seines Verhaltens konfrontiert und ihm die Möglichkeit gegeben, sich vor laufender Kamera mit einer Bitte um Entschuldigung an die jüdischen Briten zu wenden. Doch Corbyn weigerte sich und wiederholte stattdessen seine einstudierte Tirade, er sei schon sein ganzes Leben lang gegen Rassismus. Die Organisation Jewish Labour Movement protestierte beim Parteitag erneut gegen den Judenhass in der Partei. Die jüdische Labour-Abgeordnete Luciana Berger empfand es als nötig, zum Parteitag mit zwei Leibwächtern zu erscheinen.“ (Daniel Zylbersztajn: „Antisemitische Stimmung beim Parteitag“)

„Als die Delegierten zum Auftakt des Parteitags festlegten, welche Themen mit Priorität zu behandeln seien, fielt die Wahl weder auf den Brexit noch auf die Sozialpolitik, sondern auf – ‚Palästina‘. Viele Delegierte trugen ihren Konferenzausweis an einer Strippe mit den palästinensischen Farben, aus den Delegierten-Handtaschen baumelten Palästina-Wimpel. Die Veranstaltungen von ‚Justice for Palestine‘ oder den ‚Labour Friends of Palestine‘ waren so überfüllt, dass die Besucher abgewiesen wurden. Auf manchen wirkte der Zulauf wie ein stiller Protest gegen die Antisemitismus-Debatte, die der Partei, wie es ein Delegierter ausdrückte, ‚von unseren Gegnern aufgedrückt‘ wurde. Die Palästinenser verhalfen am Ende auch Corbyn zu einem Höhepunkt. Standing Ovations folgten seiner Ankündigung, gleich nach dem Amtsantritt ‚einen Staat Palästina anzuerkennen‘.“ (Jochen Buchsteiner: „Ein Schwenk zum Linkspopulismus“)

 

 

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