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Tunesien geht das Wasser aus

Tunesien geht wegen des jahrelangen Regenmangels das Wasser aus. (© imago images/NurPhoto)
Tunesien geht wegen des jahrelangen Regenmangels das Wasser aus. (© imago images/NurPhoto)

Der jahrelange Regenmangel führt dazu, dass Tunesiens Bürgern mehreren Stunden pro Nacht das Trinkwasser abgedreht wird.

Die tunesische Wassergesellschaft hat angekündigt, die Wasserversorgung für tunesische Bürger jede Nacht für sieben Stunden (von 21Uhr abends bis 4 Uhr morgens) zu unterbrechen und weitere strenge Beschränkungen für den Wasserverbrauch angekündigt. Verboten wurde u.a. die Verwendung von Trinkwasser zur Bewässerung landwirtschaftlicher Flächen und Gärten sowie für das Waschen von Autos.

Die Maßnahmen seien notwendig geworden, weil das Land infolge von bereits vier Jahren des Regenmangels unter einer bislang ungekannten Wasserknappheit leidet. Ein marodes und leckendes Leitungssystem hat das seine zum akuten Mangel beigetragen.

Massive Probleme drohen unter diesen Umständen die tunesische Landwirtschaft heimzusuchen, die rund zehn Prozent zum Bruttoinlandsprodukt des Landes beiträgt. Der tunesische Verband für Landwirtschaft und Fischerei warnt davor, dass große Anbauflächen aufgrund des ausbleibenden Regens nicht mehr bestellt werden können. »Die diesjährige Getreidesaison wird katastrophal sein – es wird keine Ernte geben«, sagte der Sprecher des Verbandes. Die voraussichtlichen Erträge würden nicht einmal ausreichen, um Saatgut für nächstes Jahr bereitzustellen.

Die daraus resultierenden Preissteigerungen würden die Ernährungslage Tunesiens, das schon durch die reduzierten Getreideimporte aus der Ukraine zu kämpfen hat, weiter verschlechtern und die sozialen Spannungen in einem Land verschärfen, dass bereits mit einer Wirtschaftskrise zu kämpfen hat und politisch unter Präsident Kais Saied auf einen zunehmend autoritären Weg eingeschwenkt ist.

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