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Türkei: Erdogan will eine Million syrischer Flüchtlinge in Idlib ansiedeln

Türkeis Präsident Erdogan will 1 Mio. syrischer Flüchtlinge in Idlib ansiedeln
Türkeis Präsident Erdogan will 1 Mio. syrischer Flüchtlinge in Idlib ansiedeln (© Imago Images / ITAR-TASS)

Momentan leben in der Türkei rund 3,7 Millionen syrische Flüchtlinge. Mit einem groß angelegten Bauprojekt soll bald eine Million davon wieder in ihrem Heimatland angesiedelt werden.

Wie Präsent Recep Tayyip Erdogan am Dienstag erklärte, arbeitet die Türkei Pläne aus, um eine Million syrische Flüchtlinge in ihr Heimatland zurückzubringen. Erdogans Aussage fiel in einer Videobotschaft, die der türkische Präsident an die Besucher einer Eröffnungszeremonie richtete, mit der der Bau neuer Häuser in der türkisch dominierten Region Idlib in Syrien gefeiert wurde.

Laut Erdogans Aussagen wurden bislang 57.000 Häuser für rund 50.000 Familien in der Republik Idlib errichtet. Insgesamt, so die von The New Arab dokumentierte Botschaft des türkischen Präsidenten, sollen 100.000 Häuser gebaut werden, »um das Leid unserer syrischen Brüder und Schwestern zu lindern«.

»Dementsprechend werden wir autarke Wohngebiete errichten, die sich durch ihre ökonomische und soziale Infrastruktur selbst tragen und eine Million syrischer Flüchtlinge aufnehmen können, die momentan in der Türkei zu Gast sind.«

Laut einem Bericht von Bloomberg möchte Erdogan die durch den Krieg in Syrien vertriebenen Flüchtlinge in den Regionen Azaz, Jarablus, Al-Bab, Tal Abyad und Ras Al-Ayn ansiedeln. Die von der türkischen Katastrophenhilfe geleitete und von regionalen und internationalen NGOs unterstützten Bauprojekte sollen neben Wohnhäusern auch aus Moscheen, Schulen, Gesundheitszentren und anderen sozialen Einrichtungen bestehen.

Etwa 3,7 Mio. syrischer Flüchtlinge, die sein Beginn des Krieges im Jahr 2011 ihr Heimatland verlassen haben, leben momentan in der Türkei, wo sie Diskriminierung sowie Rassismus ausgesetzt sind und auch zunehmend von Politikern für die schlechte ökonomische Lage des Landes verantwortlich gemacht werden.

In der Vergangenheit wurden immer wieder bei Razzien Flüchtlinge zusammengetrieben und zwangsweise in syrische Kriegsgebiete deportiert, was von Menschenrechtsgruppen kritisiert wurde, die darauf hinweisen, dass Syrien für Flüchtlinge auch weiterhin unsicher und gefährlich ist.

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