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Saudis und Emirate teilten Informationen über iranischen Angriff mit den USA und Israel

Vereinigte Arabische Emirate und Saudi-Arabien gaben Informationen über iranischen Angriff auf Israel weiter
Vereinigte Arabische Emirate und Saudi-Arabien gaben Informationen über iranischen Angriff auf Israel weiter (© Imago Images / Pond5 Images)

Die arabischen Staaten zögerten zunächst, die Informationen weiterzugeben, da sie iranische Repressalien befürchteten, heißt es in einem amerikanischen Zeitungsbericht.

Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate haben Informationen mit den Vereinigten Staaten und Israel geteilt, um den iranischen Angriff vom 14. April abzuwehren, berichtete das Wall Street Journal am Montag unter Berufung auf amerikanische und israelische Beamte. Arabische Regierungen waren zunächst zwar zurückhaltend mit der Weitergabe von Informationen, da sie befürchteten, direkt in den Konflikt verwickelt zu werden und sich iranischer Vergeltung auszusetzen.

Dem Bericht zufolge entschlossen sich Riad und Abu Dhabi jedoch nach Gesprächen mit den Amerikanern zu diesem Schritt. Und auch Amman hatte sich bereit erklärt, den Amerikanern und anderen Staaten den jordanischen Luftraum für deren Kampfflugzeuge zu öffnen, um iranische Raketen und Drohnen abzufangen, wobei die jordanische Luftwaffe bei den Abschüssen unterstützend tätig waren, so die Quellen.

USA führend bei Koordinierung

»Zwei Tage vor dem Angriff informierten iranische Beamte ihre Amtskollegen in Saudi-Arabien und anderen Golfstaaten über die Umrisse und den Zeitplan ihres Vorhabens eines groß angelegten Angriffs auf Israel, damit diese Länder ihren Luftraum schützen konnten«, so die Beamten. Die Informationen wurden an die USA weitergeleitet, sodass Washington und Israel rechtzeitig gewarnt waren«, vermeldete das Wall Street Journal.

»Da ein iranischer Angriff so gut wie sicher war, wies das Weiße Haus das Pentagon an, Flugzeuge und Raketenabwehrmittel in die Region zu verlegen und übernahm die Führung bei der Koordinierung von Verteidigungsmaßnahmen zwischen Israel und arabischen Regierungen, so der hochrangige israelische Beamte«, hieß es in dem Artikel weiter. »Die Herausforderung bestand darin, all diese Länder um Israel herum zu versammeln. Es war eine diplomatische Angelegenheit«, sagte einer der zitierten US-Beamten.

Zugleich beschuldigte Saudi-Arabien den Iran, den Konflikt im Gazastreifen angezettelt zu haben, um die Fortschritte beim Abschluss eines Normalisierungsabkommens zwischen Riad und Jerusalem zu untergraben. In einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen israelischen Sender Kan News am Sonntag sagte eine Quelle aus dem Königshaus außerdem, Teheran fördere den Terrorismus und deutete an, dass Riad eine Rolle bei der Vereitelung des Drohnen- und Raketenangriffs der Islamischen Republik und ihrer Stellvertreter gegen Israel am Samstagabend gespielt habe. »Der Iran ist eine Nation, die den Terrorismus unterstützt, und die Welt hätte ihm viel früher Einhalt gebieten müssen«, kritisierte die saudische Quelle. 

Riad hat die von den USA vermittelten Normalisierungsgespräche mit Israel nach dem Massaker vom 7. Oktober 2023 und während des darauffolgenden Gaza-Kriegs auf Eis gelegt, deutete aber an, dass eine Einigung noch immer auf dem Tisch liege.

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