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Machen Huthis im Jemen die saudisch-iranische Annäherung zunichte?

Kurz nach der vereinbarten saudisch-iranischen Annäherung startet der Stellvertreter Teherans im Jemen eine neue Offensive
Kurz nach der vereinbarten saudisch-iranischen Annäherung startet der Stellvertreter Teherans im Jemen eine neue Offensive (© Imago Images / Xinhua)

Nur wenige Tage nach dem Abschluss einer Vereinbarung zwischen Teheran und Riad zur Wiederaufnahme ihrer Beziehungen gefährdet der iranische Stellvertreter im Jemen die Fortschritte.

Die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz hat nach zehn Monaten relativer Ruhe einen Angriff auf die Provinz Marib gestartet und damit die Versprechen Teherans in Frage gestellt, die Aktivitäten seiner jemenitischen Stellvertretermiliz einzudämmen, die sich seit acht Jahren in einem erbitterten Kampf mit der auf der Seite der international anerkannten jemenitische Regierung stehenden und von Saudi-Arabien geführten Koalition befindet.

Anfang dieses Monats vereinbarten der Iran und Saudi-Arabien nach Gesprächen in Peking, die unter chinesischer Vermittlung stattfanden, die Wiederaufnahme ihrer diplomatischen Beziehungen. Beide Seiten kamen überein, nach sieben Jahren des Stillstands wieder Botschaften und Vertretungen einzurichten, nach dem jüngsten Aufflackern der Gewalt im Jemen sind jedoch Zweifel an Teherans Engagement für die vereinbarten Schritte aufgekommen.

Es liegt im Interesse Riads, den Jemen-Konflikt zu beenden, da es nach mehreren Angriffen der Huthi-Truppen auf saudisches Territorium um Sicherheit bemüht ist. Die Gewalt im Jemen herrscht seit Ende 2014, als die Huthis die Regierung in Sanaa stürzten, woraufhin schließlich die von Saudi-Arabien angeführte Koalition intervenierte.

Marib ist die letzte Hochburg der international anerkannten Regierung im Norden des Jemen und die einzige gasproduzierende Region des Landes, die auch ein großes Erdölfeld beherbergt.

Der Konflikt im Jemen ist als Stellvertreterkrieg zwischen Riad und Teheran anzusehen, im Zuge dessen Zehntausende Menschen ums Leben gekommen sind, die jemenitische Wirtschaft ruiniert und Millionen Menschen in eine Hungersnot gestürzt wurden.

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