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Marokko verurteilt Äußerungen von islamistischer Partei zu Israel

Islamisten kritisieren Marokko für die Normalisierung seiner Beziehungen zu Israel
Islamisten kritisieren Marokko für die Normalisierung seiner Beziehungen zu Israel (Quelle: JNS)

Zuvor hatte die islamistische Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung das marokkanische Königshaus für dessen Normalisierung der Beziehungen zu Israel angegriffen.

Das marokkanische Königshaus hat vergangene Woche die Äußerungen einer führenden islamistischen Oppositionspartei verurteilt, die die Behörden beschuldigt hatte, Israel zu verteidigen. »Das Generalsekretariat der Partei für Gerechtigkeit und Entwicklung (PJD) hat kürzlich eine Erklärung veröffentlicht, die unverantwortliche Übertreibungen und gefährliche Annahmen in Bezug auf die Beziehungen zwischen dem Königreich Marokko und dem Staat Israel enthält«, schrieb der königliche Hof in einer Erklärung.

Die Position Marokkos in der Palästinenserfrage stehe fest und sei irreversibel, so der Königshof weiter. »Die internationalen Beziehungen des Königreichs können nicht Gegenstand von Erpressung durch irgendjemanden oder für irgendeine Gegenleistung sein, insbesondere nicht im gegenwärtigen komplexen globalen Kontext. Die Instrumentalisierung der Außenpolitik des Königreichs für parteipolitische Zwecke im eigenen Land ist ein gefährlicher und inakzeptabler Präzedenzfall«, hieß es in Richtung PJD es weiter.

Die islamistische Partei unter der Führung des ehemaligen Premierministers Abdelilah Benkirane hatte zuvor ebenfalls eine Erklärung abgegeben, in der sie »die jüngsten Äußerungen des Außenministers« Nasser Bourita bedauerte, »in denen er bei afrikanischen und europäischen Treffen das zionistische Gebilde zu verteidigen schien«. Dies sei zu einem Zeitpunkt geschehen, als die israelischen Verteidigungsstreitkräfte »kriminelle Aggressionen gegen unsere palästinensischen Brüder« verübt hätten.

Marokko normalisierte seine Beziehungen zu Israel im Dezember 2020 im Rahmen der Abraham-Abkommen, einer Reihe von durch die USA vermittelten Vereinbarungen zwischen muslimischen Ländern und dem jüdischen Staat. Diese Abkommen brachen mit dem jahrzehntelangen arabischen Konsens, dass formale Beziehungen zu Israel nur im Falle eines Friedensabkommens aufgenommen werden sollten, das den Palästinensern ihren eigenen Staat gibt.

Islamisten gegen Normalisierung

Marokkos Unterzeichnung der Abraham-Abkommen findet immer wieder Kritik von Islamisten. So erklärte etwa der Islamgelehrte Scheich Abou Younes Elfraani in einem am 17. Dezember veröffentlichen Video, »die Juden planen, dass sich ihr Land vom Nil bis zum Euphrat ausbreitet. Sie geben sich nicht mit Palästina zufrieden. Sie wollen ein Land vom Nil bis zum Euphrat.« Dabei berief es sich auf weitverbreitete Lüge, die beiden Streifen auf der – einem jüdischen Gebetsschals nachempfundenen – israelischen Flagge stünden »für diese beiden Flüsse. Die beiden Streifen auf ihrer Flagge – ein Streifen steht für den Nil, der andere für den Euphrat. «.

Die jüdischen Pläne, so fuhr Elfraani fort, seien gut dokumentiert und sogar veröffentlicht worden: »Sie sind bekannt als die Protokolle der Weisen von Zion.« Diese, sogar in Arabische übersetzen, Protokolle sprächen von einem verschwörerischen Plan, die Massen zu »verwirren«. So heiße es im »Protokoll 13«, zur Täuschung und damit die Menschen »nicht wissen, was vor ihnen und was hinter ihnen ist, oder was für sie geplant ist, werden wir uns bemühen, ihre Aufmerksamkeit abzulenken, indem wir Mittel der Belustigung, der Unterhaltung und des Spiels sowie verschiedene Arten von Sport und Festlichkeit einführen.«

Zur Erreichung ihrer sinistren, in den Protokollen der Weisen Zion festgehaltenen Ziele, wollten die Juden, so beschloss Elfraanis sein zum Ende der FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar veröffentlichtes Video, »die Presse benutzen, um zu diesen Kunst- und Sportveranstaltungen aufzurufen.«

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