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Türkei droht mit Bodenoffensive gegen Kurden

Der türkische Präsident hat angekündigt, weiterhin gegen die Kurden im Nordirak und in Nordsyrien militärisch vorzugehen und schließt eine Bodenoffensive nicht aus.

Präsident Recep Tayyip Erdoğan hat signalisiert, die gegen kurdische Gruppen der Arbeiterpartei PKK und der Volksverteidigungseinheiten (YPG) im Nordirak und Nordsyrien durchgeführte Militäroperation Claw-Sword mit einer Bodenoffensive fortzusetzen. »Niemand sagt, dass sich diese Operation allein auf Luftschläge beschränken wird«, sagte Erdoğan am 20. November an Bord seines Fluges von Katar in die Türkei gegenüber Reportern. »Wie viele Truppen der Landstreitkräfte involviert sein werden, wird gemeinsam von unseren zuständigen Einheiten, unserem Verteidigungsministerium und dem Generalstab entschieden. Wir beraten uns und dann werden wir entsprechend handeln.«

Ankara führe laut Erdoğan diesbezügliche diplomatische Gespräche mit den betreffenden Ländern und habe »entsprechende Schritte unternommen und werden »Zunächst einmal ist diese Operation im Nordirak und Nordsyrien keine Operation, die willkürlich durchgeführt wurde«, sagte Erdogan und fügte hinzu, sollte jemand eine Bedrohung für die Türkei darstellen, werde Ankara ihn »den Preis dafür zahlen lassen«.dies auch weiterhin tun«, so der türkische Präsident weiter.

Die Türkei hatte am 20. November die »Operation Claw-Sword«, eine grenzüberschreitende Luftkampagne, gegen YPG- und PKK-Ziele gestartet. Auf die Frage, ob er sich vor dem Start der Operation mit den Vereinigten Staaten und Russland beraten habe, sagte Erdoğan, Ankara habe keine Gespräche mit diesen Staaten über die Operation im Irak und in Syrien geführt, die bereits wüssten, dass die Türkei in der Region jederzeit zu solchen Maßnahmen in der Lage sei.

»Zunächst einmal ist diese Operation im Nordirak und Nordsyrien keine Operation, die willkürlich durchgeführt wurde«, sagte Erdogan und fügte hinzu, sollte jemand eine Bedrohung für die Türkei darstellen, werde Ankara ihn »den Preis dafür zahlen lassen«.

Konflikt mit Russland?

Unter Hinweis auf ein Abkommen mit Russland aus dem Jahr 2019, das den Abzug der kurdischen YPG-Kräfte und ihrer Waffen auf eine Distanz von dreißig Kilometern von der türkischen Grenze vorsieht, beschuldigte Erdoğan Moskau, nicht in der Lage gewesen zu sein, das Abkommen umzusetzen. 

»Sie hatten die Verantwortung, mit den Terroristen in dem Gebiet aufzuräumen. Leider haben sie das nicht getan, obwohl wir sie immer wieder daran erinnert haben«, sagte der Präsident unter Bezug auf die kurdischen Kräfte der YPG. »Wir haben gesagt, dass wir nicht schweigen und gegen die Terroristen dort vorgehen werden, wenn Russland selbst es nicht auf irgendeine Weise schafft.« 

In diesem Rahmen habe die Türkei am 20. November zwölf Ziele der YPG in Kobane angegriffen, erklärte Erdoğan und fügte hinzu, dass es keine »Beschränkung« für den Umfang von Claw-Sord gebe. »Diese Operation steht in einer Kontinuität. Wir haben auf dem Land- und Luftweg getan, was nötig war. Und wir werden es auch jetzt tun.«

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