Zugleich verurteilte ein Gericht der Palästinensischen Autonomiebehörde einen Mann in Betlehem zu 15 Jahren Haft wegen Landverkaufs an Israelis.
Times of Israel
Die Hamas-Behörden im Gazastreifen haben zwei Männer zum Tode verurteilt, weil sie angeblich mit Israel kollaboriert haben sollen, wie am Sonntag berichtet wurde. Ein Hamas-Gericht ordnete an, dass die beiden Männer aus Khan Younis und Rafah im südlichen Gaza-Streifen gehängt werden sollen.
Aus den Berichten ging nicht hervor, wann das Urteil vollstreckt werden soll. Zwei weitere Männer wurden zu Zwangsarbeit verurteilt, ebenfalls wegen Kollaboration mit Israel.
Die Urteile fielen zeitgleich mit dem Schuldspruch eines Gerichts der Palästinensischen Autonomiebehörde in Bethlehem im Westjordanland, in dem ein Mann zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er versucht hatte, Land an jüdische Israelis zu verkaufen. Nach dem Recht der Palästinensischen Autonomiebehörde kann der Verkauf von Land an Juden ein Kapitalverbrechen betrachtet werden.
Die Hamas-Behörden haben in der Vergangenheit bereits öffentliche Hinrichtungen von Personen durchgeführt, die sie der Kollaboration mit Israel beschuldigt hatten. (…) Die im Westjordanland ansässige Palästinensische Autonomiebehörde wirft der rivalisierenden Hamas seit langem vor, Hinrichtungen ohne die Zustimmung von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas durchzuführen.
Nach palästinensischem Recht muss der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde die Vollstreckung eines Todesurteils genehmigen. Seit 2006 hat Abbas keine Hinrichtung mehr offiziell abgesegnet.
Nach Angaben der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem hat die Hamas seit 2007 130 Menschen zum Tode verurteilt und 25 Personen hingerichtet. Mit den beiden neuen Urteilen hat die Hamas in diesem Jahr bisher sieben Menschen zum Tod verurteilt.
Die Palästinensische Autonomiebehörde hat seit 2005, als fünf Menschen hingerichtet wurden, keine Todesurteile mehr vollstreckt.
(Aus dem Artikel „Hamas sentences 2 to death, 2 to hard labor for collaborating with Israel“, der in der Times of Israel erschienen ist. Übersetzung von Alexander Gruber.)