Massenexekution im Iran
Seit vielen Jahren sind nicht mehr so viele Menschen an einem einzelnen Tag dem iranischen Hinrichtungsapparat zum Opfer gefallen.
Seit vielen Jahren sind nicht mehr so viele Menschen an einem einzelnen Tag dem iranischen Hinrichtungsapparat zum Opfer gefallen.
Von Karmel Melamed. Wie Aktivisten berichten, wurde die bevorstehende Hinrichtung eines jungen jüdischen Mannes, der vom Regime zum Tode verurteilt worden war, verschoben.
In einem Prozess Anfang dieses Jahres wurden über dreißig Männer wegen Anschuldigungen der Homosexualität zum Teil zum Tode verurteilt, zum Teil mit langjährigen Haftstrafen belangt.
Dies stellt einen »schwindelerregenden« Anstieg gegenüber dem Vorjahr dar, sagen zwei Menschenrechtsgruppen in einem aktuellen Bericht über den Iran.
Im Iran steigt die Zahl der zum Tode Verurteilten von Jahr zu Jahr in einem erschreckenden Ausmaß. Allein jene wegen Drogendelikten nahm um fast hundert Prozent zu.
Ein neuer Bericht zeigt, dass der Iran im heurigen Jahr 307 Hinrichtungen vollstreckt hat, davon fast 150 allein im vergangenen Mai.
Um der Unruhen im Land Herr zu werden, weiß sich das Regime nicht mehr anders zu helfen, als Demonstranten zur Abschreckung hinrichten zu lassen.
Am Freitag wurden im Iran drei weitere Demonstranten hingerichtet. Dies geschah in Isfahan, der Partnerstadt Freiburgs, von wo nichts als Schweigen zu dem Verbrechen zu vernehmen war.
Allein im heurigen Jahr ließ das iranische Regime bisher mehr als zweihundert Menschen hinrichten, weil sie sich der autoritären Führung des Landes widersetzt oder gegen religiöse Regeln verstoßen haben sollen.
Dass Teheran aus Wut über EU-Sanktionen das Todesurteil gegen den Deutsch-Iraner Sharmahd verhängt haben soll, wie der Grünen-Politiker Trittin unterstellt, ist eine Fantasiebehauptung.
Trotz Modernisierungsanstrengungen gehören die vergangenen sechs Jahre zu den blutigsten in der modernen Geschichte des Königreichs.
Einem neuen Bericht über die Menschenrechtslage im Iran zufolge wird sich die Zahl der Hinrichtungen im Jahr 2022 im Vergleich zum Vorjahr um über 88 Prozent erhöhen.
Außer der Ermordung von Demonstranten hat das das herrschende Regime der unzufriedenen Bevölkerung nichts entgegenzusetzen.
Um die Proteste der iranischen Bevölkerung zu beenden, greift die Islamische Republik zu immer brutaleren Methoden und schreckt auch vor der Todesstrafe nicht zurück.
Vermehrte Exekutionen im Iran sind nicht Folge von wachsender Kriminalität, sondern haben einen klaren Zweck: Dissens soll zum Verstummen gebracht werden.
Nur in China werden mehr Menschen exekutiert. Den meisten der zum Tode Verurteilten werden Drogendelikte angelastet. Auch die Zahl der exekutierten Frauen steigt.
Seit der Revolution im Jahr 1979 werden im Iran Homosexuelle konsequent verfolgt und zum Tode verurteilt.
Ein Bericht von Iran Human Rights weist auf die stark steigende Zahl an Exekutionen hin und fordert die internationale Gemeinschaft zum Handeln auf.
Internationale Medien hatten erst berichtet, dass ein schwules Paar hingerichtet werden soll, doch das dürfte einer Namensverwechslung geschuldet gewesen sein.
Zugleich verurteilte ein Gericht der Palästinensischen Autonomiebehörde einen Mann in Betlehem zu 15 Jahren Haft wegen Landverkaufs an Israelis.
Nach ihre Machtübernahme in Afghanistan wollen die Taliban Körper- und Todesstrafen wieder einführen und berufen sich dabei auf den Islam und den Koran.
Der zum Tode Verurteilte soll öffentlich hingerichtet und zwei Tage zur Schau gestellt werden, weil er einen hochrangigen Huthi-Vertreter getötet hat.
Saudi-Arabien setzt sein Dekret gegen die Todesstrafe für bestimme Delikte und für die Abschaffung von Hinrichtungen für Minderjährige um und begnadigt Regimekritiker.
Während 2019 noch 184 Menschen hingerichtet wurde, gab es 2020 27 Hinrichtungen, was auf ein Moratorium der Todesstrafe für Drogendelikte zurückzuführen ist.
Noch nach dessen Tod setzt die Islamische Republik ihre Repression gegen den hingerichteten Demonstranten von 2018 fort, indem sie Afkaris Grab schändete und seinen Vater verhaftete.
Der Iran hat am Sonntag den deutschen Gesandten in Teheran einbestellt, nachdem die Europäische Union die Hinrichtung eines iranischen Journalisten verurteilt hatte.
Statt die herausgehobene Stellung des Sports dafür zu nutzen, auf solche Gräueltaten aufmerksam zu machen, verweist das IOC auf die Souveränität des Iran.
Das Urteil reiht sich in eine Reihe ähnlicher Entscheidungen ein, in denen Demonstranten und Politaktivisten zum Tode verurteilt wurden.
Während die Hinrichtung dreier Demonstranten aufgrund von Protesten ausgesetzt wurde, gehen die staatlichen Tötungen anderswo unvermindert weiter.
Demonstranten sind in Shiraz und Behbahan auf die Straße gegangen, woraufhin die Sicherheitskräfte ihre Präsenz auf den Straßen mehrerer Städten verstärkten.
Laut dem Bericht einer Menschenrechtsorganisation waren etwa ein Viertel aller Hingerichteten Kurden.
Der Journalist Ruhollah Zam ist im Iran wegen der Verbreitung von „Korruption auf Erden“ zum Tode verurteilt worden.
Mit diesem harten Vorgehen gegen regimekritische Demonstranten will die Islamische Republik Iran eine eindeutige Botschaft an ihre Bevölkerung senden.
Der kürzlich veröffentlichte Geheimdienstbericht der Stadt Hamburg berichtet, dass die Hinrichtungen von Schwulen und Lesben im Iran unvermindert weitergehen.
Laut Gay Travel Index der „International Lesbian, Gay, Bisexual, Trans and Intersex Association gelten in 70 Staaten und Territorien der Welt Anti-LGBT-Gesetze.
Während das saudische Königreich 2019 184 Menschen exekutierte, wies der Iran mit 251 Hinrichtungen die weltweit zweithöchste Zahl auf.
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