Hamas-Chef Yahya Sinwar verfügt über ein riesiges Netzwerk an Personen, die wie unschuldige Zivilisten wirken, tatsächlich aber als Informationsträger tätig sind.
Israels Stabschef Oberstleutnant Herzi Halevi und Shin Bet-Chef Ronen Bar waren kürzlich auf Visite in der im Süden des Gazastreifens gelegenen Stadt Khan, um die Bemühungen der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) im Gazastreifen zu bündeln, die nicht zuletzt damit beschäftigt sind, die Verstecke der militärischen Führung der Hamas ausfindig zu machen.
Eine der Herausforderungen, mit denen Israels Armee in Gaza konfrontiert ist, ist das weit verzweigte Tunnelsystem, das verschiedenen Zwecken dient, so der Lagerung von Lebensmitteln, Trinkvorräten, Medikamenten und mehr, aber auch dem Verstecken von Waffen und Raketen, dem Festhalten von Geiseln, dem Transfer von Hamas-Kämpfern und -Funktionären von einem Gebiet zum anderen während der Kämpfe sowie für Angriffe auf israelische Truppen direkt aus dem Tunnelsystem heraus.
Eine weitere wesentliche Herausforderung, der sich Hamas-Chef Yahya Sinwar stellen muss und die es ihm ermöglicht, den Gazastreifen zu kontrollieren, ist ein Kommando- und Kontrollsystem, das ihm ein Lagebild über das Geschehen vor Ort liefert. Dafür umgibt die Hamas-Spitze nach Schätzungen des israelischen Sicherheitsapparats ihr Tunnelsystem in Khan Yunis, wo sie sich versteckt hält, mit mehreren Kreisen von Spähern und Kurieren.
Bei diesen Beobachtern kann es sich um Frauen, Jugendliche und Männer jeden Alters handeln, die über den Standort und das Ausmaß der IDF-Kräfte sowie über ungewöhnliche Aktivitäten in der Gegend berichten, die für die Pläne der Hamas nützlich sein können.
Komplexes Dilemma
Nach Angaben israelischer Armeeoffiziere stehen diese Späher zum Beispiel »auf den Hausdächern oder im Schutz von Gebäuden, ohne Waffen und nur mit einem Walkie-Talkie oder einem Telefon ausgerüstet. Zum Teil teilen sie sich auch nur durch Rufe oder andere Zeichen mit, was in der Gegend vor sich geht. Späherinnen sind auch mit einem Kinderwagen oder Kindern auf der Straße unterwegs, um keinen Verdacht zu erregen.
Aber der zynischste und grausamste Schritt der Hamas ist laut israelischen Armeeoffizieren der Einsatz von Kindern, die in Kampfzonen und an Orte geschickt werden, die von IDF-Truppen besetzt sind und es für Zivilisten, insbesondere für Kinder, eigentlich keinen Grund gibt, sich hier aufzuhalten.
»Man weiß, dass solch ein Kind Teil eines größeren Systems ist, aber letztendlich ist es ein Kind und wir als Kommandeure befinden uns in einem Dilemma: schießen oder eine Verfolgung durchführen und dabei unsere Kämpfer gefährden«, erklärte ein im Gebiet um Khan Yunis stationierter israelischer Offizier: »Wir schießen unter keinen Umständen auf Kinder, aber die Hamas bringt uns in ein sehr komplexes Dilemma.«
Nach Einschätzung der Sicherheitsbeamten gelingt es Yahya Sinwar und seinen Brüdern Muhammad, Muhammad Daf, Marwan Issa und den anderen Mitgliedern der politischen Führung auf diese Weise, miteinander zu kommunizieren, Kontakte zu ausländischen Beamten herzustellen und sich ein Bild von der Lage im Gazastreifen zu machen.
In a school in Khan Yunis, central Gaza, the @IDF found photos and evidence of students training with weapons.
Terrorism is an integral part of Hamas's educational system. pic.twitter.com/0jK7E0T4hP
— COGAT (@cogatonline) January 8, 2024
🇮🇱 Präsident @Isaac_Herzog enthüllt ein streng geheimes Dokument der #Hamas über Ausbildungslager für Kindersoldaten.
Die Hamas hat eine Generation von Dschihadisten und Märtyrern erschaffen, statt sie als friedliebende Bürger großzuziehen.
Nach dem Ende der Hamas werden… pic.twitter.com/kxOYsTRuvC
— Botschaft Israel (@IsraelinGermany) January 8, 2024