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Khan Yunis: Israels Armee stößt auf Gefangenenverlies in Hamas-Tunnel

Hamas-Tunnel in Khan Yunis, in dem israelische Geiseln gefangen gehalten wurden
Hamas-Tunnel in Khan Yunis, in dem israelische Geiseln gefangen gehalten wurden (Quelle: JNS)

Soldaten der israelischen Verteidigungsstreitkräfte haben im Herzen von Khan Yunis im südlichen Gazastreifen einen großen Tunnel entdeckt, in dem die Hamas rund ein Dutzend Geiseln festgehalten hatte.

Truppen der 98. Division, die mit Kampfingenieuren der Eliteeinheit Yahalom zusammenarbeiten, entdeckten den rund einen Kilometer langen Tunnel bei der Erkundung eines unterirdischen Labyrinths, das aus zahlreichen Abzweigungen besteht, wie das israelische Militär am Mittwoch mitteilte.

Bereits am 21. Januar wurde von den IDF bekanntgegeben, dass die 98. Division einen nahegelegenen Tunnelarm von ähnlicher Größe ausgegraben und zerstört hatte, wo zuvor etwa zwanzig Geiseln in einer zentralen Kammer mit fünf Gefängniszellen gefangen gehalten worden waren.

Der jüngst entdeckte Tunnel enthielt wie der im Januar präsentierte eine Kammer mit vergitterten Zellen sowie Toiletten und einen von den Wachen genutzten Raum. Die IDF stellten fest, dass drei der etwa zwölf Geiseln, die in dem neu entdeckten Tunnel Khan Yunis festgehalten worden waren, inzwischen »nach Israel zurückgekehrt sind«, wohl während der Geiselfreilassungen Ende November.

Im Rahmen der Operation zur Eroberung des Tunnels kämpften die Truppen der 98. Division und der Yahalom-Truppen »unterirdisch gegen Terroristen, durchbrachen die Sprengtüren und neutralisierten Sprengfallen«, so das Militär, wobei auch Waffen und Dokumente im Zusammenhang mit Hamas-Operationen beschlagnahmt wurden.

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Fast die Hälfte schon zerstört

Der Bau der unterirdischen Anlage kostete nach Angaben der IDF »Millionen von Schekel«. Hinter den Betonwänden fanden die Soldaten erneut Säcke, die dem Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästinaflüchtlinge (UNRWA) gehören.

Nach offiziellen Angaben befinden sich noch 136 Geiseln in Gaza. Mindestens 32 der verbleibenden Gefangenen sind nachweislich gestorben, berichtete die New York Times Anfang der Woche unter Berufung auf israelische Militärs. Die Hamas hatte während ihres blutigen Massakers im südlichen Israel, bei dem etwa 1.200 Menschen ermordet und Tausende weitere verletzt wurden, mehr als 240 Menschen entführt. Hundertfünf davon, zumeist Frauen und Kinder, wurden Ende November letzten Jahres im Rahmen eines Waffenstillstandsabkommens freigelassen, das die Hamas brach, als sie sich weigerte, die letzte vereinbarte Gruppe von Gefangenen auszuliefern.

Im Januar berichteten Medien, dass das Tunnelnetz der Hamas umfangreicher ist als bisher angenommen und nach neuen Schätzungen über mehr als 5.700 Zugangsschächte verfügt. Nach intensiven Kämpfen in Khan Yunis in den vergangenen Wochen geht Israel nun davon aus, dass die Hamas zwischen 550 und 700 Kilometer unterirdischer Terrorinfrastruktur errichtet hat, während man zuvor von 400 Kilometern ausgegangen war.

Laut einem Bericht des Wall Street Journal vom 28. Januar, der sich auf israelische und amerikanische Beamte beruft, konnten die IDF mittlerweile bis zu vierzig Prozent der Tunnelinfrastruktur der Hamas im Gazastreifen beschädigen oder unbrauchbar machen.

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