Erweiterte Suche

Jordaniens Kampf gegen syrische Drogenschmuggler

die jordanische Armee geht verstärkt gegen syrische Drogenschmuggler vor
die jordanische Armee geht verstärkt gegen syrische Drogenschmuggler vor (© Imago Images / Xinhua)

Jordanien bekommt die Auswirkungen des Drogenschmuggels aus Syrien immer stärker zu spüren und verschärft nun seine Sicherungsmaßnahmen.

Wie der Sprecher der jordanischen Streitkräfte mitteilte, wurden vergangene Woche 27 Syrer bei einem Feuergefecht getötet, nachdem sie versucht hatten, Drogen über die syrisch-jordanische zu schmuggeln. Anfang Januar war ein jordanischer Offizier bei einem Feuergefecht mit syrischen Schmugglern getötet worden, woraufhin die Armee des haschemitischen Königreichs ihre Einsatzregeln für die Soldaten modifizierte.

Der Tod von Hauptmann Muhammad Yassin Musa al-Khudayrat hatte in Jordanien eine Diskussion über die Gefahren des Drogenschmuggels aus Syrien nach sich gezogen. Der tödliche Zwischenfall mit bewaffneten Schmugglern spiegelte auch die fehlende Sicherheitskoordination zwischen Amman und Damaskus wider, die trotz langsamer Annäherungsversuche beider Länder immer noch nicht wiederaufgenommen wurde.

In der Vergangenheit warf Jordanien syrischen Kräften, die mit iranischen Milizen zusammenarbeiten, sowie der Eliteeinheit der Vierten Division, die von Präsident Assads Bruder Maher befehligt wird, vor, in den grenzüberschreitenden Drogenschmuggel verwickelt zu sein.

In einem von The Media Line zitierten Fernsehbericht des jordanischen Senders Al-Mamlaka sagte der Befehlshaber des östlichen Kommandobereichs, Brigadegeneral Naji al-Manasir:

»Die Verhaltensregeln wurden dementsprechend angepasst, dass die Armee auf jede Person schießen wird, die sich unautorisiert der jordanischen Grenze nähert.«

Gemäß der neuen Einsatzregeln hat die Armee eine Pufferzone an der Grenze zu Syrien eingerichtet, deren Betreten verboten ist. So will Jordanien Schmuggler frühzeitig aufspüren und verhindern, dass sie die Grenze übertreten können.

Der jordanische Generalmajor im Ruhestand, Mamoun Abu Nuwar, sagte gegenüber The Media Line, dass die Armee elektronische Scanner und Wärmebildkameras sowie Nachtsichtgeräte benutze, die von den USA zur Verfügung gestellt wurden, um Personen aufzugreifen, die sich unautorisiert der Pufferzone nähern.

»Mit diesem System kann die Armee Schmuggler aufspüren und abschrecken, während sie sich noch in Syrien befinden, und so die Grenze sichern.«

Jordanien leidet unter einem starken Anstieg des Drogenschmuggels aus Syrien, der zwar hauptsächlich die Golfstaaten zum Ziel hat, doch auch im haschemitischen Königreich zu einem Anstieg des Drogenkonsums führt.

Der jordanische Journalist Maher Abu Tair beschuldigt höchste politische und militärische Kreise in Syrien, hinter der Drogenproduktion – hauptsächlich Pillen des Amphetamins Captagon – und dem Drogenschmuggel zu stecken. Diese Gefahr könne Jordanien nicht mehr länger ignorieren, meint Abu Tair:

»Nicht nur die steigende Zahl von Drogenabhängigen droht Jordanien in den Abgrund zu reißen, auch die Bedrohung und Tötung jordanischer Soldaten zeigt, dass eine rote Linie überschritten worden ist.

Die nördlichen und nordöstlichen Grenzregionen sind sehr gefährlich geworden. Sicherheitsinformationen von der anderen Seite der Grenze sprechen von äußerst radikalen Banden, die mit Milizen aus anderen Ländern [u. a. der libanesischen Hisbollah] verbunden sind. Das bedeutet, wir haben es hier gleichermaßen mit Drogengangs und bewaffneten Verbänden zu tun.

Wer auch immer diese Gruppen und ihre Aktivitäten unterstützt, wozu die Ausrüstung mit Waffen und ausgereifter Technologie wie Nachsichtgeräten gehört, zwingt Jordanien dazu, mit aller Gewalt gegen diese Gruppen vorzugehen, um seine eigenen Soldaten sowie seine Zivilbevölkerung zu schützen.«

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!