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Israels Feinde sehen Annäherung an arabische Staaten nicht gerne

Der Iran, die Türkei und die Muslimbruderschaft versuchen, das sich bildende Bündnis propagandistisch für sich auszuschlachten.

Israels Feinde sehen Annäherung an arabische Staaten nicht gerne
Hassan Rohani und Recep Tayyip Erdogan (Quelle: Tasnim News Agency, CC BY 4.0)

„Israel wird zunehmend als mit Ägypten und den arabischen Golfstaaten, verbunden wahrgenommen. Der Grad der Zusammenarbeit ist hierbei nicht immer ausbuchstabiert. Zum Beispiel berichtete die New York Times im Februar über ein ‚geheimes Bündnis‘ zwischen Israel und Ägypten, das in israelischer Unterstützung für die ägyptische Operationen gegen ISIS im Sinai besteht.

Es ist nicht überraschend, dass die iranischen Medien versuchen, diese Geschichten ans Licht der Öffentlichkeit zu zerren. Der iranische Fernsehsender Press TV behauptete im August, ‚Israel und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) hielten geheime, von den USA vermittelte, Gespräche ab,‘ und am 5. September, dass ein Jet der Emirate in Israel gelandet sei. (…) Javad Zarif, der iranische Außenminister, hat die Vereinigten Arabischen Emirate sogar als ‚zweites Israel‘ angegriffen. (…)

Deas Narrativ vom ‚zweiten Israel‘ im Nahen Osten, ist in der gesamten Region in der Propaganda vom Iran bis zur Türkei zu hören. Ankaras Yeni Safak behauptete im Januar, dass es ein ‚geheimes Treffen zwischen Israel, Saudi-Arabien und den VAE‘ gegeben habe, welches ‚sich gegen die Türkei gerichtet hat‘. Die Website Middle East Observer behauptete im März 2018, dass es eine ‚konservative Front‘ aus diesen drei Ländern gebe, die den Sturz des türkischen Führers planen würden. (…) Al Jazeera aus Katar wiederum hat die Tatsache hervorgehoben, ‚dass ein Vertreter der VAE gesagt hat, dass die arabischen Länder, offener im Umgang mit Israel sein sollten.‘

Es ist einfach die Agenda dahinter zu verstehen. Es wird so dargestellt, als ob Israel eng mit den Ländern zusammenarbeiten würde, die sowohl gegen den Iran, als auch gegen die Muslimbruderschaft sind. Dies schließt die VAE, Saudi-Arabien und Ägypten mit ein. (…)

Die Wahrnehmung in den Medien der Türkei, des Iran und anderer Staaten – dass es eine sich bildende Front gibt, an der Israel und die Golfstaaten gemeinsame Interessen und Ansichten über die Region teilen – ist nicht so neu oder gar einzigartig, aber sie hat in letzter Zeit an Fahrt aufgenommen, angesichts der medialen Kontroverse über Saudi-Arabiens Politik und der Kritik an der Rolle Israels in Syrien, im Libanon oder im Irak. Dies ist Teil des Positionskampfs im Nahen Osten des absehbaren Endes des syrischen Bürgerkriegs bzw. nach der Niederlage des IS, während die USA bereit zu sein scheinen, sich weiter aus der Region zurückzuziehen.

Die Schwierigkeit für Jerusalem besteht darin, dass Israel – trotz der Behauptung, dass sich ihm bisher verschlossene Türen in der Welt und in der Region öffnen – immer noch politisch isoliert ist. Die Aussagen von Netanjahu vom Dezember 2018 über die Beziehungen Israels zur Region und die ‚Kontakte mit den meisten arabischen Ländern‘, stößt nicht auf viel öffentliche Wärme. Das ist eine Herausforderung, wenn man bedenkt, dass die Gegner Israels dazu neigen, sich gegenseitig viel Wärme zu spenden.“ (Seth J. Frantzman, Jerusalem Post: „Is Israel being pushed into a corner with alliance of convenient friends?“)

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