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Israelisches Schiff von iranischer Drohne attackiert

Mit einer solchen Shehed-136-Drohne wurde das Schiff im Indischen Ozean angegriffen. (© imago images/Pacific Press Agency)
Mit einer solchen Shehed-136-Drohne wurde das Schiff im Indischen Ozean angegriffen. (© imago images/Pacific Press Agency)

Ein mit einer Bombe bestücktes Fluggerät griff am Freitag ein Schiff im Indischen Ozean an, das sich in israelischem Besitz befindet.

Charles Bybelezer

Ein in israelischem Besitz befindliches Handelsschiff wurde am Freitag im Indischen Ozean von einer iranischen Drohne angegriffen, berichtete die amerikanische Nachrichtenagentur Associated Press (AP) unter Berufung auf einen Vertreter des US-Verteidigungsministeriums. Der Angriff auf das Containerschiff CMA CGM Symi, bei dem es keine Verletzten gab, erfolgte eine Woche nachdem die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen im Jemen ein Schiff mit Verbindung zu Israel im Roten Meer gekapert hatten.

Der Beamte des Pentagons teilte der Nachrichtenagentur unter der Bedingung der Anonymität mit, dass die unter der Flagge Maltas fahrende Symi von einer dreieckigen, eine Bombe tragenden Shahed-136-Drohne angegriffen wurde, während sie in internationalen Gewässern unterwegs war. Die »Selbstmorddrohne« habe das Schiff beschädigt, aber keine Opfer unter der Besatzung gefordert.

Laut dem Bericht war das automatische Identifizierungssystem des Schiffes seit dem Verlassen des Hafens von Dubai in Jebel Ali am Dienstag ausgeschaltet, was darauf hindeutet, dass die Besatzung glaubte, das Schiff könnte angegriffen werden. Das System wurde auch schon früher abgeschaltet, als das Schiff durch das Rote Meer am Jemen vorbeigefahren war.

Die Symi ist auf die in Singapur ansässige Eastern Pacific Shipping registriert, die von dem israelischen Milliardär Idan Ofer kontrolliert wird. CMA CGM, ein französisches Schifffahrts- und Logistikunternehmen, ist die drittgrößte Containerreederei der Welt und betreibt Hunderte von Schifffahrtslinien.

Immer wieder israelische Schiffe

Im November 2022 wurde eine Drohne aus iranischer Produktion eingesetzt, um den unter liberianischer Flagge fahrenden Öltanker Pacific Zircon vor der Küste Omans anzugreifen. Das Schiff gehörte ebenfalls der Reederei Eastern Pacific Shipping. »Dieser Angriff eines unbemannten Luftfahrzeugs auf ein ziviles Schiff in dieser kritischen Meerenge zeigt einmal mehr, wie destabilisierend die destruktiven Aktivitäten des Irans in der Region sind«, sagte der Kommandeur des für die Region zuständigen US-Zentralkommandos (CENTCOM), General Michael Kurilla, damals.

Der Iran hat in den letzten Jahren zahlreiche Schiffe ins Visier genommen, darunter im Juli 2021 die Mercer Street, ein Öltanker mit Verbindungen zu Idan Ofers Bruder Eyal. Der Kapitän des Schiffes und ein Sicherheitsbeamter wurden bei dem Angriff getötet.

Am Sonntag bestätigten die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF), dass die Huthis den Fahrzeugtransporter Galaxy Leader im Roten Meer gekapert haben und sprachen von einem »sehr schwerwiegenden Vorfall von globaler Tragweite«. Das Schiff »verließ die Türkei auf dem Weg nach Indien und war mit Zivilisten verschiedener Nationalitäten, darunter keine Israelis, besetzt. Es handelt sich nicht um ein israelisches Schiff«, fügte das Militär hinzu. Die unter der Flagge der Bahamas fahrende Galaxy Leader ist bei einer britischen Gesellschaft registriert, die teilweise dem israelischen Tycoon Abraham Ungar gehört.

Das Büro von Premierminister Benjamin Netanjahu in Jerusalem gab eine Erklärung ab, in der bestätigt wurde, dass das Schiff von einer japanischen Firma betrieben wurde und 25 Besatzungsmitglieder aus der Ukraine, Bulgarien, den Philippinen und Mexiko an Bord hatte. »Dies ist ein weiterer Akt des iranischen Terrorismus und stellt einen weiteren Schritt in der Aggression des Irans gegen die Bürger der freien Welt dar, mit internationalen Konsequenzen für die Sicherheit der weltweiten Schifffahrtswege«, so das Büro des Premierministers.

Am Montag veröffentlichten die Huthis ein vierminütiges Propagandavideo, das zeigt, wie ein mit den Flaggen des Jemen und der Palästinensischen Befreiungsorganisation geschmückter Hubschrauber auf der Galaxy Leader landete. Mindestens acht bewaffnete Terroristen, von denen einige Kopftücher mit einem Foto des Hamas-Sprechers Abu Obeida trugen, stiegen aus dem Hubschrauber aus, übernahmen die Kontrolle über das Schiff und richteten ihre Waffen auf die zivile Besatzung, während sie »Allahu Akbar« riefen.

Reihe von Vorfällen

Nach wiederholten Raketen- und Drohnenangriffen aus dem Jemen hat Israel seine Marinepräsenz im Roten Meer verstärkt. Die IDF erklärten, die Raketenboote wurden »in Übereinstimmung mit der Einschätzung der Situation und als Teil der verstärkten Verteidigungsbemühungen in der Region« eingesetzt.

Am 9. November feuerten Huthi-Rebellen eine ballistische Rakete auf Eilat ab, die von Israels Arrow 3 abgefangen wurde, was der erste Einsatz des Luftabwehrsystems war. Am 31. Oktober fing das Luftabwehrsystem Arrow 2 zum ersten Mal eine Boden-Boden-Rakete ab, die aus dem Gebiet des Roten Meeres abgeschossen wurde.

Darüber hinaus wurden seit dem 17. Oktober bei mehr als sechzig Angriffen auf amerikanische Einrichtungen im Irak und in Syrien Dutzende von US-Soldaten verwundet, wie das Pentagon diese Woche bestätigte. Als Reaktion darauf griffen die Vereinigten Staaten bei mindestens drei Gelegenheiten mit dem Iran verbundene Einrichtungen in Syrien an und bestätigten letzten Dienstag, zum ersten Mal militärische Vergeltungsmaßnahmen im Irak durchgeführt zu haben.

(Der Artikel ist auf Englisch vom Jewish News Syndicate veröffentlicht worden. Übersetzung von Florian Markl.)

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