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Versteckt in Terrortunnel: Israel zeigt Aufnahmen von Hamas-Chef Sinwar

Hamas-Chef Yahya Sinwar auf dem unlängst veröffentlichten Video
Hamas-Chef Yahya Sinwar auf dem unlängst veröffentlichten Video (Quelle: JNS)

Die Aufgabe der Israelischen Verteidigungsstreitkräfte sei es, Yahya Sinwar zu finden, tot oder lebendig, sagte Armeesprecher Daniel Hagari über den Hamas-Führer im Gazastreifen.

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben am Dienstagabend ein Video veröffentlicht, das den Hamas-Führer in Gaza, Yahya Sinwar, und seine Familie in einem Tunnel unter Khan Yunis im Süden des Küstenstreifens zeigt. Nach Angaben des israelischen Senders Channel 13 hatten IDF-Kräfte die Aufnahmen der Sicherheitskameras bei einer Razzia in einem »strategischen Tunnel« unter der Hamas-Hochburg sichergestellt.

Sinwar, der mit einer seiner Frauen und drei Kindern den Tunnelschacht betritt, scheint unverletzt zu sein. Ein Hamas-Mitarbeiter mit einer Taschenlampe begleitet den Terroristenführer, der Adidas-Flip-Flops trägt und eine kleine Plastiktüte bei sich hat. Channel 12 News berichtete, das Video sei am 10. Oktober aufgenommen worden, nur drei Tage nach dem Hamas-Massaker mit 1.200 Toten im Süden Israels. Israelische Truppen hätten das Material vor einigen Monaten beschlagnahmt, hieß es.

»Heute Abend zeigen wir Aufnahmen des Massenmörders und Drahtziehers des Hamas-Massakers vom 7. Oktober, Yahya Sinwar«, schrieb der Leiter der arabischen Medienabteilung der IDF-Sprechereinheit, Avichay Adraee, auf Arabisch und wies darauf hin, dass das Video eines von vielen ist, die sich im Besitz der Armee befinden. »Während die Menschen in Gaza über der Erde leiden, versteckt sich Sinwar in den Tunneln unter ihnen und läuft davon wie ein Feigling. Die Hamas-Führer interessieren sich nur für ihre eigenen Familien und für ihr Geld.«

Tot oder lebendig

IDF-Sprecher Daniel Hagari sagte gegenüber Ynet, das Militär sei entschlossen, Sinwar zu fangen, und werde dies auch tun. »Unsere Aufgabe ist es, Sinwar zu finden, tot oder lebendig. Das ist unser Auftrag, und wir werden ihn auch weiterhin erfüllen. Wir werden keine Informationen über das Wann‹ und ›Wie‹ preisgeben.« Es wird davon ausgegangen, dass sich Sinwar immer noch in den riesigen Tunnelsystemen unter Khan Yunis und der nahe gelegenen Stadt Rafah versteckt hält, wo er sich Berichten zufolge mit israelischen Geiseln als menschliche Schutzschilde umgeben haben soll.

Vergangene Woche präsentierte der israelische Verteidigungsminister Yoav Gallant Dokumente, die in Hamas-Niederlassungen im in Gaza beschlagnahmt werden konnten und das Ausmaß der iranischen Gelder belegen, die an Sinwar flossen. »Die Terrororganisation kämpft weiter, während die Bürger des Gazastreifens leiden«, sagte Gallant nach einem Treffen mit der Field Intelligence Unit des Militärischen Nachrichtendienstes der IDF. Es gebe klare Beweise dafür, dass Gelder aus dem Iran überwiesen wurden, wann sie ankamen und an wen sie überwiesen wurden, erläuterte Israels Verteidigungsminister.

»Was wir erkennen, ist, dass Yahya Sinwar sich in erster Linie um sich selbst kümmert. Von den Millionen von Dollar geht eine Million an ihn. Nehmen Sie zum Beispiel diesen Umschlag, der für Yahya Sinwar und seine Familie bestimmt ist. Er enthält Bargeld: 20.000 Dollar. Die Hamas kämpft und betreibt Terrorismus, während Yahya Sinwar mit seiner Familie feiert«, fügte Gallant abschließend hinzu. »Das wird ein Ende haben. Yahya Sinwar ist vom Anführer einer terroristischen Organisation zum Flüchtling geworden.«

Im November hatte der israelische Premierminister Benjamin Netanjahu den Spionagedienst Mossad angewiesen, die Führungsspitze der Hamas zu töten, »wo immer sie sich befindet«. Anfang Januar wurde Saleh al-Arouri, der Hamas-Befehlshaber für das Westjordanland, bei einem israelischen Angriff in Beirut getötet.

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