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Israels Militär beginnt Untersuchung der Reaktion auf Hamas-Angriff vom 7. Oktober 

Der israelische Generalstabschef, Herzi Halevi, kündigt Untersuchung der IDF-Reaktion auf Hamas-Massaker an
Der israelische Generalstabschef, Herzi Halevi, kündigt Untersuchung der IDF-Reaktion auf Hamas-Massaker an (Quelle: JNS)

Die Untersuchung wird auch den Zeitraum vor dem von der Hamas verübten Massaker analysieren und soll im Mai abgeschlossen sein. 

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) werden in den kommenden Tagen eine interne Untersuchung der militärischen Reaktion auf das von der Hamas verübte Massaker vom 7. Oktober 2023, aber auch der Zeit vor der grenzüberschreitenden Invasion beginnen. Kommandeure der Armee werden die Untersuchung leiten, unter anderem aus der Gaza-Division, der als Hauptinformationsbeschaffungseinheit des militärischen Nachrichtendienstes tätigen Einheit 8200, dem Südkommando und der für die Kriegsvorbereitung der IDF zuständigen Operationsdirektion.

Die Ermittlung wird voraussichtlich im Mai abgeschlossen sein. Daran anschließend sollen externe Überprüfungen stattfinden, die von militärischen Inspektionsausschüssen unter der Leitung pensionierter Generäle durchgeführt werden, um sich ein umfassenderes Bild von den Ereignissen vor, während und nach dem 7. Oktober 2023 zu machen. Entlassungen und Rücktritte können erst nach Abschluss der internen IDF-Untersuchung vorgenommen werden.

»Wir werden bald mit der Analyse der Ereignisse des 7. Oktobers und der Hintergründe beginnen, obwohl wir uns immer noch im Krieg befinden. Für unsere eigene Weiterbildung haben wir die Pflicht, zu ermitteln. Das ist eine Notwendigkeit und kein Privileg. Nur so können wir verstehen, wie wir hätten handeln können und wie wir in Zukunft handeln müssen, um die Bürger Israels besser zu schützen«, schrieb der Generalstabschef der IDF, Herzi Halevi, in einem Brief an die Kommandeure.

Er vertraue auf die Fähigkeit der Streitkräfte, schrieb Halevi weiter, »eine echte und gründliche Untersuchung durchzuführen. Arbeiten Sie zunächst daran, eine gemeinsame, faktische Grundlage zu schaffen und gehen Sie dann zur Recherche und zur Formulierung der Schlussfolgerungen und Lehren über. Wir werden die Ermittlungen im Lichte von fünf führenden Werten durchführen: Wahrheit, Sachlichkeit, Transparenz, Verantwortung und tiefe Freundschaft.«

Neue Hamas-Pläne bekannt geworden

Während ihrer Invasion am 7. Oktober plante die Hamas, das Shikma-Gefängnis in Aschkelon zu übernehmen und Hunderte von palästinensischen Gefangenen freizulassen, die wegen Terrorismus und Sicherheitsdelikten verurteilt worden waren. Dies geht aus einem am Dienstag in der in London erscheinenden, panarabischen saudischen Zeitung Asharq Al-Awsat veröffentlichten Bericht hervor, der sich auf ungenannte palästinensische Quellen beruft.

Dem Artikel zufolge war eine der ersten Gruppen von Terroristen, die am Grenzübergang Erez nach Israel eindrangen, auf dem Weg in Richtung des Gefängnisses, wich aber aus einem (bislang) »unbekannten technischen Grund« von ihrer Mission ab, da der GPS- und Kartenführer der Terrorzelle die Gruppe nach Süden lenkte.

Das aus dreiundzwanzig Kämpfern bestehende und für die Mission vorgesehene Nukhba-Spezialkommando der Hamas gelangte bis zum Kibbuz Yad Mordechai, wo es sich ein Feuergefecht lieferte und mehrere Menschen tötete, bevor es offenbar von seinem Weg Richtung Shikma abkam und zunächst zurück nach Westen und anschließend nach Süden über den Moshav Netiv Ha’asara in die Stadt Sderot fuhr, um dort Zivilisten zu ermorden und sich Gefechte mit israelischen Sicherheitskräften zu liefern.

Ursprünglich war vorgesehen, dass die Einheit mithilfe eines weiteren Terrorkommandos, das einen Militärposten in der Region Aschkelon erobern sollte, die Gefangenen aus Shikam befreit. Der Plan sah vor, das Gefängnis zu stürmen, indem man »das Haupttor mit Sprengsätzen angreift«, um einen Aufstand auszulösen, der zur Befreiung der Inhaftierten führen sollte. Eine weitere Zelle, die in den Kibbuz Zikim eingedrungen war, sollte ebenfalls zum Gefängnis vordringen, konnte aber von den israelischen Streitkräften vor Ort gestoppt werden, bevor sie durch Luftangriffe ausgeschaltet wurde.

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