Erweiterte Suche

Fünf Hamas-Führer planten Massaker vom 7. Oktober

Gräber der beim Hamas-Massaker ermordeten Einwohner des israelischen Kibbuz Be’eri
Gräber der beim Hamas-Massaker ermordeten Einwohner des israelischen Kibbuz Be’eri (Quelle: JNS)

Laut einer Londoner panarabischen Zeitung hatten fünf Hamas-Anführer den Überfall auf Israel geheim geplant, während Kämpfer der Hamas-Eliteeinheit Nukhba den Angriff anführten.

Jewish News Syndicate

Wie die in London ansässige panarabische Zeitung Asharq Al-Awsat am Mittwoch berichtete, hatten fünf Hamas-Anführer den blutigen Terrorüberfall auf den Süden Israels am 7. Oktober streng geheim geplant, während siebzig Kämpfer der Hamas-Eliteeinheit Nukhba den Angriff über die Grenze anführten.

Unter Berufung auf palästinensische Quellen, die dem militärischen Flügel der Hamas, den Izz ad-Din al-Qassam-Brigaden, nahestehen, meldete Asharq Al-Awsat, die Kämpfer hätten eine Spezialausbildung erhalten, die sich auf die Infiltration israelischer Gemeinden in der Nähe des Gazastreifens konzentrierte. Nach der Ausbildung verpflichteten sie sich in Unkenntnis der konkreten Pläne zur Geheimhaltung, die verhindern sollte, dass der israelische Geheimdienst, der von dem Angriff überrascht wurde und nicht schnell reagieren konnte, im Vorfeld Informationen erhielt.

Den Quellen zufolge waren in die Planung des Angriffs eingebunden:

  1. Yahya Sinwar, Hamas-Führer im Gazastreifen,
  2. Muhammed Deif, Leiter des militärischen Arms der Hamas,
  3. Mohammed Sinwar, jüngerer Bruder von Yahya Sinwar, Kommandeur der Khan-Yunis-Brigade,
  4. Rouhi Mushtaha, Yahya Sinwar nahestehender Hamas-Führer,
  5. Ayman Nofal, hochrangiger Kommandeur der al-Qassam-Brigaden, der in den ersten Kriegswochen bei einem israelischen Luftangriff getötet wurde.

Viele Hamas-Brigadekommandeure wussten den Berichten zufolge nichts von den Plänen, während einige wenige nur begrenzte Anweisungen erhielten. Die Anführer der al-Qassam-Brigaden wurden drei Tage im Voraus über die Vorbereitungen und den Angriffsplan informiert, allerdings ohne das Datum des Angriffstags zu kennen; anschließend wiesen sie den regionalen Brigadekommandeuren deren Aufgaben zu.

So hatte der Anführer der Raketeneinheit, Ayman Siyam, den Befehl, während des Überfalls Hunderte von Raketen abzufeuern. Siyam wurde später bei einem israelischen Angriff auf einen Tunnel ebenso wie Ahmed Ghandour, Leiter des militärischen Flügels der islamistischen Gruppe im Nordstreifen, getötet.

Befehle um Mitternacht

Der Morgen des 7. Oktober wurde »aufgrund von Berichten über völlige Ruhe an den Grenzen« gewählt, so die Quellen. Der Befehl zur Vorbereitung der Masseninvasion wurde um Mitternacht erteilt, also bloß Stunden vor dem Angriff, woraufhin Feldkommandeure und Elitetruppen ihre Positionen einzunehmen begannen.

Die Hamas-Führer selbst wurden noch kurz vor dem Angriff informiert und angewiesen, sich zu versteckt zu halten. Hochrangige Führungspersönlichkeiten im Ausland, darunter der oberste politische Führer Ismail Haniyeh und der stellvertretende Hamas-Führer Saleh al-Arouri, der vergangene Woche bei einem Luftangriff in Beirut getötet wurde, wussten von dem bevorstehenden Überfall, wurden aber erst wenige Stunden zuvor über die Einzelheiten informiert.

Um die Grenze zu durchbrechen, wurden strategisch platzierte Sprengsätze gezündet. Auch wurden Paraglider und Fallschirme eingesetzt, um die Kämpfer im südlichen Israel zu positionieren und Tausende Raketen abgefeuert. Den Quellen zufolge sah der ursprüngliche Plan die Gefangennahme israelischer Soldaten vor, doch wurde daraus ein umfassenderer Angriff, nachdem bereits in der Anfangsphase des Angriffs einige Soldaten gefangen genommen werden konnten und es keine starke israelische Reaktion gab.

Eineinhalb Stunden nach der ersten Durchbrechung der Grenzanlage wurden weitere al-Qassam-Einheiten mobilisiert, um die sich schon auf israelischem Territorium befindlichen zu unterstützen. Andere Terrorgruppen wurden ebenfalls über den Angriff informiert, die sich daraufhin dem Überfall anschlossen, an dem insgesamt rund dreitausend Kämpfer beteiligt waren.

Gegen Ende des Angriffs waren etwa 1.200 Menschen in Israel, zumeist Zivilisten, ermordet, Tausende weitere verwundet und etwa 240 als Geiseln nach Gaza verschleppt worden. An die hundertsechsunddreißig werden noch festgehalten, obwohl angenommen wird, dass nicht mehr alle von ihnen am Leben sind. Die Terroristen verübten Vergewaltigungen, Verbrennungen bei lebendigem Leib, Verstümmelungen, Folter und Leichenschändungen, als sie stundenlang in der nordwestlichen Negev wüteten und nur wenig Widerstand seitens der israelischen Sicherheitskräfte zu gewärtigen hatten.

(Der Artikel erschien auf Englisch beim Jewish News Syndicate. Übersetzung von Alexander Gruber.)

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!