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Israel hebt Bombenfabrik in Dschenin aus

Israelische Soldaten bei ihrem Anti-Terror-Einsatz in Dschenin
Israelische Soldaten bei ihrem Anti-Terror-Einsatz in Dschenin (Quelle: JNS)

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte entdeckten auch Hunderte von Waffen und große Mengen an Sprengstoff, die unterirdisch in einer Moschee in der Stadt gelagert waren. 

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) entdeckten am Montag im Flüchtlingslager Dschenin eine Sprengstoffwerkstatt mit Hunderten von improvisierten Sprengsätzen und Minen, die gegen gepanzerte Fahrzeuge eingesetzt werden sollen. Die Soldaten beschlagnahmten auch Funkgeräte und militärische Ausrüstung sowie eine Anleitung zur Herstellung von Sprengsätzen.

Außerdem wurde eine zweite Werkstatt ausfindig gemacht, die Mittel zur Herstellung von Sprengstoffen enthielt. Die Einsatzkräfte beschlagnahmten alle Waffen. 

Unabhängig davon fanden die Truppen in einer Moschee in der Stadt unterirdisch gelagerte Waffen und Sprengstoff. Nach einem langwierigen Feuergefecht mit palästinensischen Terroristen, die sich in dem Gotteshaus verbarrikadiert hatten, gelang es den israelischen Streitkräften, in die Moschee einzudringen und die Waffen sicherzustellen.

In den frühen Morgenstunden des Montags hatten die IDF eine groß angelegte Anti-Terror-Operation in Dschenin begonnen, bei der auch Bodentruppen in die Stadt im nördlichen Westjordanland eindrangen. »IDF-Kräfte umzingeln derzeit das Flüchtlingslager aus allen Richtungen im Rahmen einer Operation auf Brigadeebene«, sagte IDF-Sprecher Daniel Hagari. »Wir haben nicht die Absicht, das Flüchtlingslager zu besetzen und es handelt sich auch nicht um eine Operation gegen die Palästinensische Autonomiebehörde. Wir werden eine Reihe von Operationen im nördlichen Teil des Westjordanlandes durchführen«, fügte er hinzu.

Entschlossenes Vorgehen

Ein israelischer Soldat der verdeckten Eliteeinheit Duvdevan wurde während der Operation durch Granatsplitter leicht verwundet, wie die IDF mitteilten. Er wurde zur Behandlung in ein Krankenhaus evakuiert und kehrte anschließend in den Einsatz zurück.

Nach Angaben der IDF waren am Montagmorgen bereits sieben Palästinenser getötet worden. Das Gesundheitsministerium der Palästinensischen Autonomiebehörde erhöhte die Zahl der Todesopfer bis zum frühen Nachmittag auf acht. Zugleich nahmen die IDF nahmen während der Operation mehr als zwanzig Personen fest.

»Im Angesicht des Terrorismus werden wir proaktiv und entschlossen vorgehen. Jeder, der den Bürgern Israels Schaden zufügt, wird einen hohen Preis zahlen«, sagte Verteidigungsminister Yoav Gallant in einer Erklärung und ergänzte: »Wir beobachten die Aktionen unserer Feinde genau, und Israels Verteidigungsministerium ist auf jedes Szenario vorbereitet.«

Dschenin war seit Jahresbeginn der Ausgangspunkt von mehr als fünfzig Angriffen mit Schusswaffen, zusätzlich verübten 59 Terroristen aus Dschenin seit Anfang 2022 Terroranschläge, bei denen drei Zivilisten getötet und 14 weitere verwundet wurden, so die Armee.

Am 19. Juni verwundete ein ungewöhnlich großer Sprengsatz sieben Soldaten, die sich nach einer Verhaftungsaktion auf dem Weg aus Dschenin befanden, sodass die IDF zum ersten Mal seit dem »Zweite Intifada« genannten Terrorkrieg in den frühen 2000er Jahren die Unterstützung von Kampfhubschraubern anfordern mussten, um ihre Truppen sicher aus der Stadt herausholen zu können. 

Am 22. Juni töteten die IDF drei Terroristen im auch Samaria genannten nördlichen Westjordanland durch einen Drohnenangriff – eine Taktik, die es in der Westbank ebenfalls seit zwanzig Jahren nicht mehr gegeben hat. Auf diesen Vorfall folgte am 26. Juni der erstmalige Abschuss einer selbstgebauten Rakete aus Dschenin.

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