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Huthi-Angriffe: Im Roten Meer droht eine Umweltkatastrophe

Die Rubymar, nachdem sie im Februar von zwei Huthi-Raketen getoffen worden war. (© imago images/Xinhua)
Die Rubymar, nachdem sie im Februar von zwei Huthi-Raketen getoffen worden war. (© imago images/Xinhua)

Ein im Februar von den Huthi attackiertes Schiff ist gesunken. Tausende Tonnen Düngemittel drohen eine Katastrophe zu verursachen.

In der Nacht zum Samstag ist im Roten Meer der Frachter Rubymar gesunken. Am 19. Februar war das Schiff bei einem Raketenangriff der jemenitischen Huthi-Miliz schwer beschädigt worden. Die Besatzung konnte evakuiert werden, Versuche, die Rubymar zu stabilisieren, konnten ihren Untergang nicht verhindern. Sie ist das erste Schiff, das infolge eines Huthi-Angriffs gesunken ist. Jetzt droht im Roten Meer eine veritable Umweltkatastrophe.

Enorme Auswirkungen

Schon vor dem Untergang der Rubymar hatte sich vor der jemenitischen Küste ein kilometerlanger Ölteppich gebildet. Jetzt drohen auch die an Bord gelagerten, rund 41.000 Tonnen Düngemittel auszutreten. Die Folgen für die Fischerei und die Korallenriffe, für die das Rote Meer berühmt ist, könnten enorme Ausmaße annehmen. Ausgetretener Dünger könnte die Ausbreitung von Algen bewirken, die dem Wasser den Sauerstoff entziehen. In der Folge drohen Tiere und Pflanzen zu sterben und die Entstehung sogenannter »toter Zonen«. Davon betroffen wäre nicht nur der Jemen, auch die umliegenden Länder Saudi-Arabien, Ägypten und der Sudan könnten schwer in Mitleidenschaft gezogen werden.

Experten zufolge sei es noch möglich, eine große Umweltkatastrophe zu verhindern, da die Düngemittel möglicherweise gesichert und geborgen werden könnten. Das wäre freilich davon abhängig, dass die Sicherheit der Bergeteams garantiert sein müsste.

Die vom Iran unterstützten und aufgerüsteten Huthi-Milizen haben im November 2023 mit ihren Angriffen auf die internationale Schifffahrt im Roten Meer begonnen, einer Wasserstraße, die als Transportweg für rund zwölf Prozent des Handels weltweit genutzt wird. Die Huthi sehen ihre Attacken als Unterstützung der Hamas im Gazastreifen. Mehrere Staaten, darunter die USA, Großbritannien und Deutschland, haben ihre Marinepräsenz im Roten Meer verstärkt, um Schiffe vor Angriffen der Huthi zu schützen.

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