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Hisbollah bezichtigt UNO-Truppen der Verletzung der libanesischen Souveränität

UNO-Blauhelme an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon
UNO-Blauhelme an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon (© Imago Images / Xinhua)

In einer kürzlich gehaltenen Rede unterstellt der Generalsekretär der Hisbollah der Interimsgruppe der Vereinten Nationen im Libanon, die libanesische Unabhängigkeit zu unterlaufen und für Israel zu spionieren.

Der Generalsekretär der Hisbollah, Hassan Nasrallah, sagte in einer Ende August von Spot Shot ausgestrahlten Rede, dass die Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon (UNIFIL) für Israel arbeite und die Souveränität des Libanons verletze. »Der angesehene Sicherheitsrat ist, vor allem wegen der Aktionen und der Rolle der Vereinigten Staaten, nicht in der Lage, die Realität zu sehen.« Der UN-Rat sei blind und erkenne nicht, »was Israel im Libanon tut, die Verletzungen des Luftraums und der Hoheitsgewässer, die Angriffe entlang der Grenze, die Drohungen, die Wiederbesetzung und Annexion des nördlichen Teils von Ghajar [eines geteilten Dorfs an der Grenze; Anm. Mena-Watch] und anderer großer Gebiete mit Stacheldraht und Mauern«.

Die Amerikaner würden all dies nicht sehen, weil sie es nicht sehen wollten und es ihnen nur darum gehe, »den Südlibanon sicher zu machen in dem Sinne, dass er das feindliche Gebilde [Israel] nicht gefährdet oder bedroht«. Deswegen wollten die Amerikaner, dass der Südlibanon keine Verteidigungs- oder Widerstandsfähigkeit besitze. »Das ist es, was die Amerikaner wollen, und deshalb wollen sie, dass die UNIFIL für Israel arbeitet. Sie wollen, dass UNIFIL für Israel spioniert. Sie wollen, dass UNIFIL die Israelis dort ersetzt, wo diese selbst all das nicht können.«

Israels Drohnen seien nicht mehr so effektiv wie in der Vergangenheit, erklärte Nasrallah weiter, auch seine Spione hätten mit diversen Problemen zu kämpfen. »Wo Israels Drohnen, Spione und Kameras nicht hinkommen, um Informationen zu erhalten, sollen die Kameras der UNIFIL sie ersetzen.«

Die Hisbollah haben all dies wegen der offiziellen politischen Situation im Libanon toleriert. Glaubten aber einige Libanesen, die Präsenz der UNIFIL läge im nationalen Interesse, könne er ihnen nur sagen: »Das ist umstritten.« Wie komme es etwa, so wären diese Libanesen zu fragen, »dass die UNIFIL nur hier, im Libanon, präsent ist und nicht [auf der anderen Seite der Grenze] in Nordpalästina? Schließlich waren es [die Israelis], die uns angegriffen und den Krieg gegen den Libanon begonnen haben.«

Die Hisbollah danke der libanesischen Regierung für ihr Bemühen, den Fehler vom vergangenen Jahr wiedergutzumachen, in dem sie die Entscheidung traf, der UNIFIL völlige Bewegungsfreiheit zu gewähren, unabhängig von der libanesischen Regierung oder Armee, während einige der sogenannten Verfechter der libanesischen Souveränität dazu geschwiegen haben. »Dies ist eine Verletzung der Souveränität des Libanon.«

Eine bewaffnete ausländische Truppe operiere auf libanesischem Boden ohne Erlaubnis der libanesischen Regierung oder Armee und ohne Abstimmung mit der libanesischen Armee, erklärte Nasrallah, der seine Ausführungen mit der rhetorischen Frage beendete: »Sagen Sie mir, liebe Verfechter der Souveränität, wo bleibt da die Souveränität? Nun mögen die Klugscheißer sagen, auch die Hisbollah sei solch auch eine militärische Kraft. Wir sind aber eine libanesische Kraft, wir sind das libanesische Volk, wir sind Einheimische. Wir sind keine ausländische Truppe.«

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