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Israel präsentiert Hamas-Tunnel unter Krankenhaus in Gaza

Israel präsentiert Hamas-Tunnel unter dem Rantisi-Spital in Gaza
Israel präsentiert Hamas-Tunnel unter dem Rantisi-Spital in Gaza (Imago Images / ZUMA Wire)

Ein Video der israelischen Verteidigungsstreitkräfte belegt, dass in den unterirdischen Anlagen der Hamas nicht nur Sprengstoff und anderes Kriegsgerät gelagert, sondern auch israelische Geiseln festgehalten wurden.

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben ein sechsminütiges Video veröffentlicht, das die Taktik der im Gazastreifen herrschenden Hamas zeigt, Krankenhäuser als Deckung für ihre Terroroperationen zu nutzen.

Zu sehen ist IDF-Sprecher Daniel Hagari in einem geheimen unterirdischen Tunnel, der, unterteilt von sprengstoffsicheren Türen, mit dem Rantisi-Krankenhaus verbunden ist. Es handelt sich um einen von vielen spinnennetzartigen Tunneln, die von den Hamas-Terroristen genutzt werden, um sich zu verstecken, Anschläge vorzubereiten und, wie in diesem Fall, israelische Geiseln gefangen zu halten, die sie am 7. Oktober bei ihrer Mordserie im Süden Israels entführt hatten.

Im Kellergeschoss wurden Gegenstände gefunden, die auf die kürzliche Anwesenheit von Geiseln hinweisen wie zum Beispiel Frauenkleidung, Windeln, eine Babyflasche mit einem Schild der Weltgesundheitsorganisation WHO und ein Seil, das an einen Stuhl gebunden war.

Weitere Anzeichen für die terroristischen Aktivitäten sind ein Waffenlager im selben Keller, in dem sich unter anderem Sprengstoffgürtel, Granaten und Raketen befinden. Die Soldaten fanden auch ein Motorrad mit Einschusslöchern, das als eines der am 7. Oktober benutzten Fahrzeuge identifiziert wurde. Der Kellertunnel führt zum Haus eines hochrangigen Hamas-Marinekommandanten, so die IDF.

EU verurteilt Hamas-Missbrauch

Währenddessen hat Josep Borrell, der Hohe Vertreter der Europäischen Union für Außen- und Sicherheitspolitik, am Sonntag den Einsatz von Krankenhäusern und Zivilisten als menschliche Schutzschilde durch die Terrorgruppe Hamas verurteilt. Borrell forderte außerdem »eine sofortige Einstellung der Feindseligkeiten und die Einrichtung humanitärer Korridore« für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.

»Die EU ist zutiefst besorgt über die Verschärfung der humanitären Krise im Gazastreifen«, heißt es in der Erklärung, in der auch eine »Erhöhung der Kapazitäten an den Grenzübergängen« und eine »spezielle Seeroute« für die Gaza-Hilfe gefordert wurde.

Borrells Erklärung bekräftigte das Recht Israels auf Selbstverteidigung und forderte die Hamas auf, die Geiseln unverzüglich und bedingungslos freizulassen. Außerdem verlangte Borrell den Zugang des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zu den Entführten. »Darüber hinaus müssen die Krankenhäuser sofort mit den dringendsten medizinischen Hilfsgütern versorgt und Patienten, die dringend medizinische Hilfe benötigen, sicher evakuiert werden. In diesem Zusammenhang fordern wir Israel auf, größtmögliche Zurückhaltung zu üben, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten.«

Die EU und ihre Mitgliedstaaten würden weiterhin eng mit den internationalen Partnern, den Vereinten Nationen und anderen Organisationen sowie den Ländern der Region zusammenarbeiten, »um einen kontinuierlichen Hilfsfluss zu gewährleisten und den Zugang zu Nahrungsmitteln, Wasser, medizinischer Versorgung, Treibstoff und Unterkünften zu erleichtern«, heißt es abschließend. In einer ähnlichen Erklärung hatte Borrell bereits vergangene Woche gegenüber EU-Diplomaten in Brüssel gefordert, dass eine humanitäre Pause angestrebt werden sollte, die durch den Zugang des Roten Kreuzes zu den Geiseln »als ersten Schritt zu ihrer Freilassung« ausgeglichen werden sollte.

Im Oktober wurde Borrell dafür kritisiert, dass er zu einem Waffenstillstand aufzurufen schien, wobei er den vereinbarten Wortlaut einer EU-Erklärung missachtete, die Israels Position stärker berücksichtigte.

Bereits Im März wurde Borrell in Israel zu einer Art Persona non grata, als israelische Beamte ihre Weigerung, sich mit ihm zu treffen, würde er Israel einen Besuch abstatten, signalisierten, nachdem er den palästinensischen Terrorismus mit den israelischen Militäraktionen gegen diesen Terror gleichgesetzt hatte. Borrell ist als langjähriger Israelkritiker bekannt. Kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2019 erklärte er, die Vernichtungspläne des Irans gegen Israel seien »nichts Neues. Damit muss man leben.«

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