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Hamas führt Krieg von Krankenhäusern aus

Protestiert Rotes Kreuz gegen Hamas-Kriegsverbrechen, Spitäler wie al-Shifa für den Kampf gegen Israel zu nutzen?
Protestiert Rotes Kreuz gegen Hamas-Kriegsverbrechen, Spitäler wie al-Shifa für den Kampf gegen Israel zu nutzen? (Imago Images / APAimages)

Die Hamas versteckt Waffen und Kämpfer in Schulen, Moscheen, Wohnungen und UN-Einrichtungen. Dieser Missbrauch von Krankenhäusern ist eines der schlimmsten Kriegsverbrechen der Terrororganisation.

Laut freigegebenem Geheimdienstmaterial, das IDF-Sprecher Daniel Hagari in den vergangenen Wochen an die Medien weitergegeben hat, operieren Hamas-Terroristen neben und unter Krankenhäusern in einem Labyrinth von Tunneln, die das militärische Hauptquartier der Gruppe bilden, während in den Spitälern gleichzeitig eine wachsende Zahl von Verwundeten aus dem Gazastreifen behandelt wird.

»Die Hamas nutzt Krankenhäuser als Terrorinfrastrukturen«, sagte Hagari und zeigte Satellitenbilder des Geländes des Al-Shifa-Krankenhauses – des größten im Gazastreifen – mit markierten Bereichen, in denen die Hamas Tunnelschächte gegraben und Waffen versteckt haben soll. »Die Hamas hat Krankenhäuser in Kommando- und Kontrollzentren umgewandelt und nutzt sie als Verstecke für Terroristen und Kommandeure.«

Von innerhalb des Spitals gelange man in unterirdische Tunnel. »Oberirdisch ist Al-Shifa ein Krankenhaus, aber unterirdisch ist es etwas anderes«, sagte Itamar Yaar, ein ehemaliger stellvertretender Leiter des israelischen Nationalen Sicherheitsrats und pensionierter IDF-Oberst, gegenüber Fox News Digital. »Die Anführer der Hamas sind nicht mehr dort, sie sind an andere Orte geflohen, aber es ist immer noch entscheidend für Israel, den Ort selbst einzunehmen und die gesamten Informationssysteme dort zu demontieren«, sagte Yaar und wies darauf hin, dass die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) bereits mit dem Direktor des Krankenhauses in Kontakt stünden und ihn aufgefordert hätten, das Krankenhaus zu evakuieren.

Hamas bringt Zivilisten mutwillig in Gefahr

»Die Hamas führt Krieg von Krankenhäusern aus«, stellte IDF-Sprecher Hagari klar. »Indem sie von diesen Krankenhäusern aus operiert, gefährdet die Hamas nicht nur das Leben israelischer Zivilisten, sondern missbraucht auch unschuldige Zivilisten des Gazastreifens als menschliche Schutzschilde. Shifa ist nicht das einzige Krankenhaus, es ist eines von vielen.«

Der Missbrauch der Krankenhäuser für terroristische Zwecke sei »systematisch«, sagte Hagari, der darauf hinwies, dass Spitäler, die militärisch genutzt werden, laut Völkerrecht keinen Schutz beanspruchen können. In Artikel 19 des Genfer Abkommens vom 12. August 1949 über den Schutz von Zivilpersonen in Kriegszeiten ist geregelt:

»Der Schutz, auf den zivile Krankenhäuser Anspruch haben, endet erst, wenn sie außerhalb ihrer humanitären Aufgaben zu feindschädlichen Handlungen herangezogen werden. Der Schutz darf jedoch erst eingestellt werden, nachdem eine ordnungsgemäße Warnung, in der in allen geeigneten Fällen eine angemessene Frist genannt wird, ausgesprochen wurde und nachdem diese Warnung unbeachtet geblieben ist.«

Diese Warnung wurde ausgesprochen, und es ist damit zu rechnen, dass die israelische Armee die Krankenhäuser in den nächsten Wochen einnehmen wird, um zu konfiszieren oder zu vernichten, was es dort an Terrorinfrastruktur gibt und die sich dort aufhaltenden Hamas-Mitglieder gefangen zu nehmen oder zu eliminieren.

In einer Computeranimation hat die IDF die unterirdischen Räume der Hamas dargestellt. Hagari wies ausdrücklich darauf hin, dass dieses Bildmaterial lediglich eine Animation sei; die Beweismittel, welche die israelische Armee und die Geheimdienste besäßen, werde er nicht mit der Öffentlichkeit teilen. Er deutete aber an, dass die Geheimdienste der USA und Großbritanniens informiert worden seien und die Erkenntnisse bestätigen könnten.

Auch andere Spitäler des Gazastreifens wie etwa das Scheich-Hamad-Krankenhaus nördlich von Gaza-Stadt sind nach Ansicht israelischer Geheimdienste Stützpunkte der Hamas. Finanziert wurde der Bau von der katarischen Regierung, weswegen es auch das »katarische Krankenhaus« genannt wird.

Hagari präsentierte Filmaufnahmen, die rund um das Krankenhaus quadratische, mit Beton ausgekleidete Öffnungen im Boden von schätzungsweise einem Meter Durchmesser zeigen, die nach Angaben des Sprechers Tunnelöffnungen sind, die zur unterirdischen Terrorinfrastruktur der Hamas führen. Zudem sei vom Innern des Krankenhauses auf israelische Soldaten geschossen worden. Als Beleg präsentierte er Aufnahmen, die von Drohnen gemacht wurden.

Krankenhaus über Hamas-Stützpunkt gebaut?

IDF-Sprecher Hagari lenkte den Blick auch auf das Indonesische Krankenhaus, das mit Geldern indonesischer NGOs errichtet wurde. Er zeigte Satellitenfotos, die während des Baus im Jahr 2010 aufgenommen wurden und zeigen sollen, dass die Hamas das Krankenhaus über ihre bestehenden Außenposten baute, die laut Hagari mit unterirdischer Infrastruktur ausgestattet sind.

Weiters präsentierte er Fotos von mit Beton ausgegossen Terrortunneln in Bogenform, die sich unter dem Indonesischen Krankenhaus befinden sollen. Er betonte, dass die Bogenform charakteristisch sei für die Terrortunnel. »Diese Betonbögen braucht man nicht beim Bau eines Krankenhauses. Sie werden benutzt, um die Untergrundstadt des Terrors zu bauen. Eine U-Bahn von Tunneln.«

Die IDF beobachte seit vielen Jahren, dass, statt Wohnungen für die Bevölkerung zu bauen, die Hamas »diese ›Metro‹ über Hunderte von Kilometern unter Gaza, unter Krankenhäusern und Moscheen« errichte. Diese Erkenntnisse und Satellitenaufnahmen seien mit anderen Geheimdiensten geteilt worden. Dann zeigte er das Bild einer Raketenabschussvorrichtung. Nur 75 Meter vom Krankenhaus entfernt würden Raketen auf Israel abgefeuert. »Warum? Weil sie genau wissen, dass, wenn Israel eine solche Raketenabschussstelle aus der Luft angreift, das Krankenhaus beschädigt wird.«

Krankenhäuser als Folterkeller

Dass die Hamas Krankenhäuser als Kommandozentralen und für andere Terrorzwecke missbraucht, ist seit Langem bekannt. Bislang jedoch hatte die israelische Armee aus humanitären Gründen immer einen großen Bogen um sie gemacht.

Über ein Interview mit einem Hamas-Sprecher namens Masri schrieb die New York Times 2014, es habe im Al-Shifa-Krankenhaus stattgefunden, »wo sich Herr Masri offenbar vor israelischen Angriffen sicher fühlte«. Das war im Keller des Krankenhauses. Einige Stockwerke höher wurden von den Krankenzimmern aus Raketen auf Israel gefeuert. Das berichtete die Reporterin Aishi Zidan damals live im finnischen Fernsehen: »Ja, es ist gerade hier passiert, das Geräusch war wirklich laut.« Die Washington Post schrieb am 15. Juli 2015, das Krankenhaus sei »de facto zu einem Hauptquartier für Hamas-Führer geworden ist, die in den Fluren und Büros zu sehen sind«.

Amnesty International veröffentlichte 2015 einen Bericht, in dem es hieß, die Hamas benutze das Krankenhaus auch als Folterzentrum. Während des Kriegs mit Israel habe die Hamas-Führung dort zahlreiche Bewohner des Gazastreifens, die sie als ihre Feinde betrachteten, grausam zu Tode gebracht.

»Hamas-Kräfte nutzten die verlassenen Bereiche des Al-Shifa-Krankenhauses in Gaza-Stadt, einschließlich des Ambulanzbereichs, um Verdächtige zu verhaften, zu verhören, zu foltern und anderweitig zu misshandeln, während gleichzeitig andere Teile des Krankenhauses weiterhin als medizinisches Zentrum fungierten.«

Amnesty beschrieb damals zahlreiche Fälle, bei denen Bewohner des Gazastreifens zu Tode gefoltert oder erst gefoltert und dann mit Gewehrkugeln durchlöchert wurden. Irgendwann erhielten die jeweiligen Angehörigen die Mitteilung, sie könnten die Leiche in der Leichenhalle von Al-Shifa abholen.

Unvorstellbare Verbrechen

Einer dieser Fälle: Sabir al-Zain, 56, Vater von elf Kindern, wurde der Ehefrau zufolge, mit der Amnesty International damals gesprochen hatte, von vier bewaffneten Männern entführt. Am 17. August 2014 um halbsechs Uhr Morgen überfielen sie seine Wohnung in Jabalia. Einen der Männer habe die Ehefrau erkannt. Die vier Männer seien mit Gewalt in das Haus eingedrungen, hätte es durchsucht und anschließend ihren Ehemann in einem weißen Hyundai weggebracht.

Zwei Tage lang versuchte sie seinen Aufenthaltsort herauszufinden. Dann erfuhr sie, dass ihr Mann von Beamten der »Inneren Sicherheit« im Al-Shifa-Krankenhaus festgehalten wurde. Daraufhin erhielt sie anonyme Drohanrufe, in denen sie und andere Familienmitglieder davor gewarnt wurde, nach ihrem Mann zu suchen. Am 22. August, fünf Tage, nachdem er von bewaffneten Männern verschleppt worden war, erhielt die Familie einen Anruf, in dem ihnen mitgeteilt wurde, dass sich seine Leiche in der Leichenhalle des al-Shifa-Krankenhauses befinde und dort abgeholt werden könnte. Einer der Söhne des Toten berichtete Amnesty International:

»Mein Vater wurde unvorstellbar gefoltert. Es war furchtbar. Seine Arme waren gebrochen. Sie hatten ihn auf einem Herd verbrannt. Sein Körper war gebrochen. Ich untersuchte seinen Körper selbst. Ich war der Einzige, der den Anblick seines Körpers ertragen konnte. Ich war der Einzige, der hineinging und die Leiche sah. Es gab ein Papier, auf dem alle Namen [der Toten] gedruckt waren, außer dem Namen meines Vaters; dieser war am Ende handschriftlich mit einem ausgetrockneten Kugelschreiber notiert, wie ein nachträglicher Einfall.«

Auch der der Hamas nahestehende katarische Medienkonzern Al-Jazeera berichtete damals, 2015, über diesen Bericht von Amnesty International und erwähnte auch das Al-Shifa-Krankenhaus.

Schon früher hatte Mena-Watch darauf hingewiesen, wie palästinensische Terrororganisationen immer wieder Krankenwagen missbrauchten, um Terroranschläge auf Israelis vorzubereiten. Währenddessen waren immer wieder Führer der Hamas und der Fatah zu Behandlungen in israelischen Krankenhäusern. Yahya Sinwar, dem Chef der Hamas im Gazastreifen, der die Massaker vom 7. Oktober befohlen hatte, hatten israelische Ärzte das Leben gerettet, indem sie ihm während seiner Zeit in einem israelischen Gefängnis einen Gehirntumor entfernt hatten. Der Anführer der Terrorgruppe verbüßte zweiundzwanzig Jahre Haft, nachdem er wegen der Entführung und Ermordung zweier israelischer Soldaten im Jahr 1988 zu mehreren lebenslangen Haftstrafen verurteilt worden war. Er wurde 2011 im Rahmen des Gefangenenaustauschs von Gilad Shalit freigelassen.

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