Die gemeldeten Zahlen der Toten im Gazastreifen muss man kritisch lesen.
Die Kriege zwischen Israel und der Hamas sind immer auch Kriege der Bilder und der Zahlen. Denken wir einmal über die Zahlen nach. In der verdrehten Logik dieses Zahlenkriegs gilt ja: Je schlechter es mir geht, desto besser geht es mir. Wer mehr Tote vorweisen kann, der hat in der Weltöffentlichkeit, was immer das sein mag, mehr Sympathien und mehr Unterstützung. Oder ganz verkürzt gedacht und gesagt: Wer mehr Tote hat, der ist im Recht.
Zu Beginn dieses Kriegs hatte da ja Israel, was fast nie vorkommt, einen traurigen Vorsprung: Beim Überfall der Hamas am 7. Oktober waren 1.400 Menschen getötet worden, davon 1.100 Zivilisten. Inzwischen liegt die Hamas wieder weit vorne. Die Zahl der Toten, die aus dem Gazastreifen gemeldet wird, hat schon die Marke der 8.000 überschritten. Dazu gesagt wird dann oft: Die meisten dieser Toten im Gazastreifen sind Zivilisten. Oder: die meisten sind Kinder und Frauen. Doch Achtung.