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Jordanien und Ägypten wollen keine Gaza-Flüchtlinge aufnehmen

Flüchtlinge waren auch Thema: Jordaniens König Abdullah II. beim deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz
Flüchtlinge waren auch Thema: Jordaniens König Abdullah II. beim deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz (© Imago Images / dts Nachrichtenagentur)

Die Aufnahme von Flüchtlingen sei eine rote Linie für Jordanien und Ägypten, stellte der jordanische König Abdullah II. fest.

Jordanien und Ägypten werden keine palästinensischen Flüchtlinge aus dem Gazastreifen aufnehmen, sagte der jordanische König Abdullah II. am Dienstag auf einer Pressekonferenz vor Journalisten und erklärte dies zu einer »roten Linie«. 

»Es wird keine Flüchtlinge in Jordanien und keine Flüchtlinge in Ägypten geben«, sagte Abdullah nach einem Treffen mit dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz in Berlin. »Das ist eine rote Linie, denn ich denke, das ist ein Plan einiger der üblichen Verdächtigen, um zu versuchen, de facto-Gegebenheiten vor Ort zu schaffen«, fügte Jordaniens Staatschef hinzu.

Einmal mehr zeigt sich also, dass die arabischen Staaten die Palästinenser lieber unter der israelischen Militäroperation leiden lassen, als die Grenzen für Flüchtlinge zu öffnen, begründet in der Furcht, die geflüchteten Palästinenser stünden dann nicht mehr als örtliche Verschiebemasse für den politischen Druck auf bzw. Kampf gegen Israel zur Verfügung.

Warnungen an die Bevölkerung

Die israelischen Verteidigungsstreitkräfte (IDF) haben die Zivilbevölkerung in Gaza-Stadt und im Norden des Küstenstreifens aufgefordert, das Gebiet zu verlassen und sich in die Region südlich des Wadi Gaza zurückzuziehen, während sie sich darauf vorbereiten, in die Küstenenklave einzumarschieren, um die Terrororganisation Hamas zu entmachten. Im Vorfeld der erwarteten Bodenoffensive warnte die IDF die Bewohner des Gazastreifens, sich nicht der Grenze zu Israel zu nähern und nicht nach Gaza-Stadt zurückzukehren, es sei denn, sie würden vom israelischen Militär dazu aufgefordert werden.

Der Sprecher der IDF, Daniel Hagari, erklärte jedoch vergangene Woche, die Hamas hindere die Zivilbevölkerung des Gazastreifens daran, die Stadt zu verlassen, »um sie als menschliche Schutzschilde zu benutzen«. Anfang dieser Woche bestätigte auch der Nationale Sicherheitsberater der USA, Jake Sullivan, dass die Hamas »Schritte unternimmt, um zu versuchen, die Bewohner des Gazastreifens und auch amerikanische Bürger daran zu hindern, die Küstenenklave zu verlassen«.

In der Zwischenzeit haben ägyptische Sicherheitsquellen Vorschläge zurückgewiesen, den aus dem Gazastreifen fliehenden Menschen die Einreise zu gestatten, wobei hinzu gesagt wurde, keine sicheren Korridore zuzulassen, um »das Recht der Palästinenser zu schützen, an ihrer Sache und ihrem Land festzuhalten«.

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