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Saudi-Arabien, Kuwait und Iran im Dreikampf um ein Gasfeld

Offshore-Bohrinsel: Saudis, Kuwait und Iran streiten um Erdgasfeld
Offshore-Bohrinsel: Saudis, Kuwait und Iran streiten um Erdgasfeld (© Imago Images Design Pics)

Zwischen dem Iran, dem saudischen Königreich und Kuwait ist der seit den 1960er Jahren schwelende Konflikt um ein besonders ertragreiches Gasfeld wieder aufgeflammt.

Saudi-Arabien hat erklärt, dass es gemeinsam mit Kuwait die vollen Rechte an einem umstrittenen Gasfeld im rohstoffreichen Golf genieße und wies damit Anspruchserklärungen des Irans zurück, berichteten staatliche Medien am Dienstag. Das Feld, das im Iran unter dem Namen Arash und in Kuwait und Saudi-Arabien unter dem Namen Dorra bekannt ist, »befindet sich im gemeinsamen Besitz des Königreichs Saudi-Arabien und des Staates Kuwait, und sie allein haben die vollen Rechte«, berichtete die offizielle saudische Presseagentur unter Berufung auf eine Quelle im Außenministerium. Die saudische Erklärung erschien einen Tag, nachdem Kuwait den Iran erneut zu Gesprächen über seine Seegrenzen eingeladen hatte.

Der Streit um das Feld, dessen förderbare Reserven auf rund 220 Milliarden Kubikmeter geschätzt werden, geht auf die 1960er Jahre zurück, als der Iran und Kuwait sich überschneidende Offshore-Konzessionen vergaben. Vergangenes Jahr unterzeichneten Kuwait und Saudi-Arabien ein Abkommen zur Erschließung des Feldes, obwohl der Iran Einspruch erhob und die Vereinbarung als »illegal« bezeichnete.

Spannungen mit dem Iran

Mohsen Khojsteh Mehr, Geschäftsführer der Nationalen Iranischen Ölgesellschaft, sagte vor Kurzem, die iranischen Vorbereitungen für den Beginn der Bohrungen im gemeinsamen Arash-Ölfeld seien in vollem Gang. »Dem Vorstand der National Iranian Oil Company wurden beträchtliche Mittel für die Umsetzung des Entwicklungsplans für dieses Feld zur Verfügung gestellt«, erklärte er in einer Stellungnahme, die von iranischen Staatsmedien übernommen wurde.

Der Iran und Kuwait führen seit vielen Jahren erfolglose Gespräche über ihr umstrittenes maritimes Grenzgebiet, das reich an Erdgas ist. Auch Saudi-Arabien ist in den Streit involviert, da es sich mit Kuwait die maritimen Gas- und Ölvorkommen in diesem Gebiet teilt. Die iranischen Bohrungen in dem Feld veranlassten Kuwait und Saudi-Arabien im Jahr 2001, sich auf ein Abkommen über die Seegrenze zu einigen, das die gemeinsame Erschließung der Offshore-Zone vorsieht.

Im März gaben Saudi-Arabien und der Iran überraschend eine von China vermittelte Annäherung bekannt und vereinbarten, ihre Beziehungen nach einem siebenjährigen Zerwürfnis wiederherzustellen, was Hoffnungen auf einen Abbau der Spannungen zwischen den beiden Regionalmächten im Nahen Osten weckte, die sich bis jetzt nicht erfüllten.

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