Am 6. Oktober zeigte ARTE den neunzigminütigen Dokumentarfilm „Black Box Syrien – Der schmutzige Krieg“ von Andrzej Klamt und Manhal Aroub. Mena-Watch-Autor Oliver M. Piecha war als Fachberater beteiligt und hat einen Teil der Interviews für den Film geführt.
„Black Box Syrien“ geht einen anderen Weg als bisherige Dokumentarfilme zum Krieg in Syrien, die meist auf persönliche Schicksale fokussierten und den Krieg aus der Perspektive von Betroffenen erzählen. Hier wird der Versuch unternommen, einen komplexen Konflikt anhand der Interessen der Akteure zu durchleuchten. Der Krieg in Syrien erscheint oft verworren und extrem unübersichtlich, dabei haben die beteiligten Parteien klar benennbare Ziele und Interessen. Allerdings überlagern sich innerhalb des Krieges verschiedene Konfliktebenen, wobei auch Kämpfe in Syrien ausgetragen werden, die mit dem Land selbst nur sehr indirekt etwas zu tun haben.
„Black Box Syrien“ untersucht in mehreren Kapiteln zentrale Konfliktfelder: Rußland und die USA, Israel und den Iran, die Türkei und die Kurden, die Flüchtlingsproblematik. All das ist eingebettet in den innersyrischen Kampf eines Familienclans um die totale Macht und den Umbruch im Nahen Osten, für den die Proteste des Arabischen Frühlings stehen – der Ausgangspunkt für den Krieg in Syrien, der bald in sein zehntes Jahr geht.
„Black Box Syrien“ ist bis Anfang Januar in der ARTE-Mediathek abrufbar. (Eine englische Fassung erscheint demnächst bei PBS.)