Die BDS-Bewegung greift den Antisemitismusbeauftragten der deutschen Bundesregierung mit einer Darstellung an, die sich altbekannter judenfeindlicher Sujets bedient.
Michael Wolffsohn, Bild
[D]er Blick allein nach rechts macht blind für linke, sich links-„liberal“ oder „antirassistisch“ nennende und muslimische Quellen der Judenfeindschaft. Das jüngste Beispiel einer Judenfeindschaft unter dem Deckmantel des Antirassismus kursiert derzeit in den Sozialen Medien als Fotomontage. Es attackiert den Bundesbeauftragten für die Bekämpfung des Antisemitismus, Felix Klein und zeigt ihn mit Kippa auf dem Kopf. Weiter unten, Richtung „Israel“, ein großer Blutfleck. Der Text ist kurz: „Gegen Apartheid – Boykottiert Israel. BDS“. Dazu in kleineren Buchstaben: „Gestern Südafrika, heute Israel“.
Das ist nicht nur Israel-Kritik. Das ist lupenreiner Antisemitismus, also unverdeckte Judenfeindschaft. Die Kopfbedeckung der Kippa ist nämlich eines DER Symbole des Judentums – und eben nicht Israels. Die Botschaft dieser Fotomontage lautet daher im Klartext: Der deutsche Diplomat Klein sei ein Instrument der Juden oder gar Israels. Antirassismus – das Nein zu Apartheid und dem gestrigen Südafrika – ist eine Tugend anständiger Menschen, unabhängig von ihrem politischen Standort. Diese Tugend wird hier missbraucht, um Judentum UND Israel der Unmenschlichkeit zu beschuldigen.
Verstärkt wird diese zwar unausgesprochene, doch unzweideutige Unterstellung durch den Blutfleck neben „Boykottiert Israel“. Die Botschaft ist klar: Felix Klein, Juden und Israel vergössen Blut. In Verbindung mit lupenreiner Judenfeindschaft wird hier die Gedankenverbindung zu einer der übelsten Unterstellungen des historischen Antisemitismus geschlagen: Zur Blutlegende des Mittelalters. Sie besagte: Juden würden Christenkinder schlachten und deren Blut für ihre Pessach-Matzen verwenden.
Antisemitismus unter dem Deckmantel des Antirassismus
Ich habe immer gesagt, dass BDS geistiger Erbe der SA ist, die 1933 den Boykott jüdischer Geschäfte organisiert hat. Anscheinend sind sie zwischenzeitlich auch bei den Erben Julius Streichers in die Lehre gegangen. https://t.co/0wfNSOKWWc
— Sigmount Königsberg (Privat) (@s_koenigsberg) May 9, 2020