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Beirut: Israelische Hilfsangebote sind keine zynische Heuchelei

Beirut könnte die Hilfe israelische Such- und Rettungsteams gut gebrauchen. (imago images/ZUMA Wire)
Beirut könnte die Hilfe israelische Such- und Rettungsteams gut gebrauchen. (imago images/ZUMA Wire)

Israel wird an den Pranger gestellt, weil es Solidarität mit den Opfern von Beirut zeigt – ein weiteres Beispiel für die Doppelmoral der „Israel-Kritiker“.

Lahav Larkov, The Jerusalem Post

Wenige Stunden nach der gewaltigen Explosion im Hafen von Beirut gaben Verteidigungsminister Benny Gantz und Außenminister Gabi Ashkenazi bekannt, dass sie sich an internationale Organisationen gewandt hatten, um dem Libanon Hilfe anzubieten.

Eine Stunde später kündigte Premierminister Benjamin Netanjahu an, er habe den nationalen Sicherheitsberater Meir Ben-Shabbat angewiesen, den UN-Sondergesandten für den Nahost-Friedensprozess Nickolay Mladenov zu fragen, welche Hilfe Israel dem Libanon leisten könne. (…)

Schon bald gab es Kritiker in Israel und im Ausland, die behaupteten, dies sei alles nur Show, nur ein PR-Gag. (…)

Israel hätte – als weltweit führendes Land bei Such- und Rettungseinsätzen und bei der Katastrophenhilfe – dem Libanon in dieser Zeit der großen Not viel zu anzubieten. Seit dem Erdbeben auf den Ionischen Inseln Griechenlands 1953 hat Israel humanitäre Hilfsmissionen in die ganze Welt entsandt. In den Jahren 2016-2018 behandelte es in der Operation „Gute Nachbarschaft“ Opfer des syrischen Bürgerkriegs. (…)

Der amerikanische Sender ABC News widmete einmal einen ganzen Beitrag den Feldkrankenhäusern, die von IDF-Ärzten nach dem Erdbeben in Haiti 2010 betrieben wurden. Diane Sawyer bezeichnete die Bemühungen als „legendär“ und der medizinische Experte des Programms, Dr. Richard Besser, wies darauf hin, dass Israel seine Zelte über Nacht aufgebaut hatte, Tage bevor das US-Team auf der Insel ankam.

Damals wie heute gibt es Menschen, die an der Vorstellung festhalten, dass jede positive Aktion aus Israel einen Hintergedanken haben muss. (…)

Diejenigen, die solche Behauptungen aufstellen, neigen dazu, über die betroffenen Personen hinwegzusehen. Ob es nun LGBTQ-Aktivisten sind, die für gleiche Rechte kämpfen, oder Mizrahim, die ihre Stimme erheben, weil sie ein integraler Bestandteil Israels und seiner Geschichte sind – es ist entmenschlichend zu sagen, ihre Leben dienten nur als Propagandamittel.

Und im Falle der humanitären Hilfe geht die Geringschätzung in beide Richtungen. Es gibt israelische Ärzte, die durch die Welt reisen und Tag und Nacht arbeiten, um Leben zu retten. Und es gibt wirklich Menschen, die Opfer von Katastrophen sind – darunter diejenigen in Beirut, die Hilfe und Versorgung benötigen, unabhängig von der Nationalität der Person, die sie leistet.

Wenn israelische Such- und Rettungsteams jemanden unter den Trümmern in Beirut herausziehen, wird diese Person wahrscheinlich nicht darum bitten, zurückgebracht zu werden, weil Israel bei ihrer Rettung die Hand im Spiel hatte.

Wir haben es mit einem weiteren Beispiel für die Doppelmoral und den moralischen Relativismus zu tun, die so viele anti-israelische Botschaften charakterisieren. Es dürfte schwer sein, ein anderes Land zu finden, das mit einer solchen Delegitimierungskampagne konfrontiert wird, wenn es wohltätige humanitäre Gesten setzt.

Abgesehen davon, wäre es nicht wesentlich sinnvoller, Länder zu kritisieren, die keine humanitäre Hilfe schicken, anstatt geleistete Hilfe als nicht aufrichtig genug zu verurteilen?

(Der Artikel „The sinister message behind ‘Israel just gives aid for PR’ – analysis“ ist in der Jerusalem Post erschienen. Übersetzung der Auszüge von Florian Markl.)

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