Die Israel-Feindlichkeit einiger arabischer Staaten macht selbst vor der Kunst nicht Halt. Nun untersagt Tunesien die Ausstrahlung des neuen Gal-Gadot-Films.
Kinos in Tunesien hatten bereits begonnen, die Neuverfilmung des Agatha-Christie-Klassikers »Tod auf dem Nil« zu zeigen, doch nach Protesten, die das Land der »Normalisierung« mit Israel bezichtigten, beschlossen das zuständige Ministerium und die Behörde für bildende Kunst, den Film zu verbieten.
Tunesische Kinobetreiber bestätigten gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, dass sie »Tod auf dem Nil« nicht weiter zeigen werden und den Film bereits aus dem Programm genommen haben. Zuvor war er bereits in Kuwait und im Libanon verboten worden.
Auslöser für das Verbot des vom englischen Regisseur Kenneth Branagh gedrehten Films ist die Mitwirkung der israelischen Schauspielerin Gal Gadot, die in dem Krimiklassiker eine der Hauptrollen spielt.
Gadot, die ihren verpflichtenden zweijährigen Armeedienst bei den Israelischen Verteidigungskräften (IDF) geleistet hatte, wurde immer wieder zum Ziel von Angriffen wie zuletzt vergangenen Frühling, als sie während der elftägigen Militäraktion gegen die Hamas im Gazastreifen ihre Unterstützung Israels bekundete. Auch während des Kriegs im Jahr 2014 wurde sie wegen ihrer Aussage attackiert, sie hoffe, dass israelische Soldaten bei ihrem Kampf gegen die Hamas nicht zu Schaden kommen.
»Die Hauptdarstellerin in dem Film ist Israelin, sie wurde in der [israelischen] Armee ausgebildet, und sie unterstützt die Kolonisierung palästinensischen Territoriums«, sagte die Vorsitzende einer antizionistischen Frauenorganisation, Kaouther Saida Chebbi.
Tunesien ist ein langjähriger Verbündeter der Palästinenser und genehmigte von 1982 bis 1994 den Aufenthalt der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) von Jassir Arafat. Bereits im Jahr 2017 wurde in dem Land der Film »Wonder Woman« verboten, in dem Gal Gadot die Hauptrolle spielte.
