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„Angesichts der jesidischen Sexsklavinnen herrscht Grabesstille“

Jesidische Frauen am Jahrestag des Genozids (© Imago Images / ZUMA Press)

Im Interview mit Vojin Saša Vukadinović geht der Philosoph Peter Boghossian mit dogmatischen Vertretern von Gender- und Race-Studies hart ins Gericht, die sich etwa für jesidische Opfer des Islamischen Staates nicht interessieren.

NZZ: Wenn es um reale Probleme geht, ist dieses Milieu auffallend still – siehe das Schweigen zu Greueltaten und Menschenrechtsverletzungen, insbesondere im Nahen Osten.

Boghossian: Erinnern Sie sich, wie der IS jesidische Frauen wortwörtlich versklavt hat? Es gab einen wirklichen Sklavenmarkt für sie – wir wissen das aus erster Hand von Zeuginnen, die überlebt haben, und von Videos, die herausgeschmuggelt wurden. Haben Sie irgendwelche Campus-Demonstrationen dagegen gesehen?

NZZ: Auch von Judith Butler, der Vordenkerin der ‚Zwangsheterosexualität‘ und des ‚gefährdeten Lebens‘, war nichts zu vernehmen.

Boghossian: Und diese Leute sagen, sie seien Aktivisten! Dies ist ein ungeheuerliches moralisches Versagen. Wir sind mit realer, tatsächlicher Sklaverei konfrontiert – und im Gender-Studies-Lager und unter dessen Aktivistinnen herrscht Grabesstille.“

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