Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde lobte Doha für die »beispiellose Unterstützung« während des Fußballturniers.
Der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde (PA), Mahmud Abbas, dankte Katar und dessen Emir, Scheich Tamim bin Hamad bin Khalifa Al Thani, am Sonntag dafür, dass sie ihre Position als Gastgeber der Fußballweltmeisterschaft genutzt hätten, die »palästinensische Sache« zu unterstützen. Abbas‘ Aufruf erfolgte kurz nach dem Ende des Turniers, bei dem immer wieder palästinensische Flaggen auf dem Spielfeld, auf den Tribünen und bei Veranstaltungen und Feierlichkeiten im Mittelpunkt standen.
Die Tatsache, dass Katar als einziges politisches Statement die PA-Flagge zuließ, oder dass das Emirat seine berühmten Jaber Towers in die Farben der Flagge tauchte, deutet auf eine bewusste Anstrengung Dohas hin, die Agenda der Palästinenser auf die Weltbühne zu bringen und zu unterstützen.
Dementsprechend beglückwünschte Abbas den katarischen Emir nicht nur zu seinem »großen Erfolg« als Gastgeber der Sportveranstaltung, der »unsere Seelen und die Seelen unserer arabischen Nationen mit Stolz erfüllt« habe. Vielmehr dankte er Katar auch für »die Unterstützung, die Palästina bei dieser Gelegenheit zuteil wurde und mit der die palästinensische Sache der Welt in einer noch nie dagewesenen Weise präsentiert wurde«, so die offizielle PA-Nachrichtenseite WAFA.
Katar, das keine offiziellen diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhält, gestattete den israelischen Fans die Einreise zum Turnier und stimmte in einem beispiellosen Schritt auch der temporären Einrichtung eines Direktflugs zwischen Tel Aviv und Doha zu. Zugleich waren bei der WM ständig prominent platzierte palästinensische Flaggen zu sehen. Nicht nur wurde die PA-Flagge an prominenten Stellen im Land gehisst, sondern palästinensische Flaggen tragende Fans waren als einzige vom Bannerverbot für nicht teilnehmende Länder ausgenommen.
Vor allem die Fans der marokkanischen Mannschaft machten es sich zur Gewohnheit, die palästinensische Flagge innerhalb und außerhalb des Stadions zu schwenken. Auch die marokkanischen Spieler brachten ihre Verbundenheit mit der »palästinensischen Sache« zum Ausdruck, indem das Team, das als erste arabische Nation das Halbfinale einer Weltmeisterschaft erreichte, nach seinen Siegen immer wieder mit der PA-Flagge auf dem Spielfeld und in der Kabine posierte.