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„Putin hat in Syrien gesiegt“

„Putin hat in Syrien gesiegt“„Amerikanischen Regierungsvertretern zufolge hat Präsident Trump beschlossen, das verdeckte CIA-Programm zur Bewaffnung und Ausbildung moderater syrischer Aufständischer, die gegen die Regierung Bashar al-Assad kämpfen, zu beenden, eine Entscheidung auf die Russland seit langem drängt. (…)

Beamte sagten, das Auslaufen des Geheimprogramms spiegle Trumps Interesse an einer Zusammenarbeit mit Russland wider. Russland bewertete das gegen Assad gerichtete Programm als einen Angriff auf seine Interessen. Die Beendigung des Programms stellt auch ein Eingeständnis dar, dass der Einfluss Washingtons und seine Entschlossenheit, Assad zu stürzen, begrenzt sind. (…)

Einige gegenwärtige und ehemalige Beamte, die das Programm unterstützen, bewerteten den Beschluss als ein erhebliches Zugeständnis.

‚Dies ist eine folgenschwere Entscheidung‘, sagte ein Beamter, der sich nur unter der Bedingung, dass sein Name nicht genannt würde, zu dem Geheimprogramm äußern wollte. ‚Putin hat in Syrien gesiegt.‘ (…)

Manche Beobachter erklärten, die Entscheidung, das Programm zu beenden, werde vermutlich radikale Gruppen innerhalb Syriens ermutigen und der Glaubwürdigkeit der Vereinigten Staaten schaden.

‚Wir gehen in eine russische Falle‘, sagte Charles Lister, ein Senior Fellow am Middle East Institute, der sich mit dem syrischen Widerstand beschäftigt. ‚Wir schwächen den moderaten Widerstand mehr und mehr. … Im Grunde schneiden wir ihm die Kehle durch.‘“ (Greg Jaffe/Adam Entous: „Trump ends covert CIA program to arm anti-Assad rebels in Syria, a move sought by Moscow“)

Wie Thomas von der Osten-Sacken kommentiert, dürften mit dieser Entscheidung Trumps

„die Würfel endgültig gefallen sein. Nun stehen mit amerikanischer Duldung nicht nur bald wohl iranische Revolutionsgardisten auf dem Golan, auchdem letzten Oppositionellen in Syrien müsste inzwischen klar geworden sein, dass Europa und die USA einzig noch auf eine Einigung mit Rußland und dem Iran setzen, Assad längst von allen als auch künftiger Präsident der Ruinenlandschaft Syrien akzeptiert ist, die dann ein Protektorat Moskaus und Teherans sein wird und alle, die sich noch wehren, stören nur. Wer weitermacht, wird sich natürlich anderen finanziellen Quellen zuwenden und die sitzen nun einmal am Golf oder in der Türkei. (…)

Der erneute Verrat an der syrischen Opposition ist ein Geschenk der Trump-Administration, das mit hämischer Freunde entgegengenommen werden wird, natürlich einmal mehr ganz ohne Gegenleistung. Wofür auch? In Damaskus, Teheran und Moskau haben sie seit Jahren begriffen,  dass man einfach nur weitermachen muss, dann kommt einem der Westen schon entgegen. Stück für Stück.

Unterstützte Obama zumindest noch halbherzig das Waffen-Programm, so ist es die Trump Administration mit ihren dubiosen Kontakten nach Russland, die es jetzt einfach fallen lässt. Die einzige Frage, die sich einem noch stellt, ist deshalb, welches Zugeständnis der Westen als nächstes machen wird.“

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