Erweiterte Suche

Israelische Armee verlegt zusätzliche Einheiten ins Westjordanland

Turmus Ayya ist einer der Orte im Westjordanland, die vergangene Woche von israelischen Siedlern in Reaktion auf einen palästinensischen Terroranschlag attackiert wurden. (© imago images/Sipa USA)
Turmus Ayya ist einer der Orte im Westjordanland, die vergangene Woche von israelischen Siedlern in Reaktion auf einen palästinensischen Terroranschlag attackiert wurden. (© imago images/Sipa USA)

Mit der Truppenaufstockung sollen weitere Gewalttaten israelischer Siedler gegen palästinensische Orte im Westjordanland verhindert werden.

Die israelische Armee verstärkt ihre Kräfte im Westjordanland deutlich. Der Grund für diese Truppenaufstockung ist allerdings durchaus ungewöhnlich: Zwar finden seit über einem Jahr deutlich mehr palästinensische Terroranschläge gegen Israelis im Westjordanland oder von dort ausgehend statt – am Montag etwa feuerten palästinensische Terroristen in Dschenin zum ersten Mal seit 18 Jahren eine Rakete aus dem Westjordanland ab, die allerdings kein israelisches Ziel erreichte. Doch bei der aktuellen Truppenverlegung geht es vor allem darum, nationalistischen Terror von Israelis zu unterbinden.

Als solchen klassifizieren jedenfalls die israelische Armee, der Inlandsgeheimdienst Shin Bet und die israelische Polizei die Gewaltakte israelischer Siedler im Westjordanland in der letzten Woche. In einer gemeinsamen Stellungnahme erklärten sie am Samstag:

»In den vergangenen Tagen haben Israelis in Judäa und Samaria gewalttätige Angriffe auf unschuldige Palästinenser verübt. Diese Angriffe widersprechen allen moralischen und jüdischen Werten; sie stellen in jeder Hinsicht nationalistischen Terrorismus dar, und wir sind verpflichtet, sie zu bekämpfen.«

Und nachdem die Armee zuletzt einräumen musste, bei der Verhinderung solcher Gewalttaten versagt zu haben, wurde in der Erklärung angekündigt:

»Die IDF werden Sicherheitskräfte verlegen und verstärken, um Vorfälle dieser Art in Judäa und Samaria zu verhindern, und die Israelische Sicherheitsagentur [der Shin Bet, Anm. Mena-Watch] wird eine größere Anzahl von Verhaftungen, einschließlich Administrativhaft, von Randalierern durchführen, die sich in den palästinensischen Städten gewalttätig und extrem verhalten.«

Reaktion auf palästinensischen Terror

Zwei zusätzliche Bataillone werden ins Westjordanland verlegt. Für gewöhnlich sind dreizehn Bataillone in diesem Gebiet stationiert, zusammen mit bereits im letzten Jahr vorgenommenen Truppenverstärkungen werden künftig fast doppelt so viele Soldaten (25 Bataillone) versuchen, Ruhe und Ordnung wieder herzustellen.

Die Serie an gewalttätigen Angriffen israelischer Siedler auf palästinensische Dörfer begann am Dienstag als Reaktion auf einen palästinensischen Terroranschlag, bei dem nahe der rund 50 Kilometer nördlich von Jerusalem gelegenen Siedlung Eli vier Israelis ermordet wurden. Israelische Sicherheitsbehörden haben bisher fünf Israelis wegen der Beteiligung an den Attacken auf palästinensische Ortschaften festgenommen, einige von ihnen waren mit einem Opfer des Terroranschlages bei Eli befreundet gewesen.

Bleiben Sie informiert!
Mit unserem wöchentlichen Newsletter erhalten Sie alle aktuellen Analysen und Kommentare unserer Experten und Autoren sowie ein Editorial des Herausgebers.

Zeigen Sie bitte Ihre Wertschätzung. Spenden Sie jetzt mit Bank oder Kreditkarte oder direkt über Ihren PayPal Account. 

Mehr zu den Themen

Das könnte Sie auch interessieren

Wir sprechen Tachles!

Abonnieren Sie unseren Newsletter und erhalten Sie einen unabhängigen Blickzu den Geschehnissen im Nahen Osten.
Bonus: Wöchentliches Editorial unseres Herausgebers!

Nur einmal wöchentlich. Versprochen!