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Vier Israelis bei Terroranschlag in der Westbank getötet und vier verwundet 

Die Tankstelle in der Westbank, an der der palästinensische Terroranschlag stattfand
Die Tankstelle in der Westbank, an der der palästinensische Terroranschlag stattfand (Quelle: JNS)

Palästinensische Bewaffnete eröffneten das Feuer auf Unbeteiligte an der Tankstelle unterhalb der Siedlung Eli in der nördlichen Westbank.

Bei einem Angriff mit Schusswaffen in der Nähe der Siedlung Eli in der Region Binyamin im auch als Samaria bekannten nördlichen Westjordanland wurden vier Israelis getötet und vier weitere verwundet. Der Anschlag ereignete sich am Eingang zu einem Tankstellenrestaurant an der Route 60 unterhalb von Eli, das nördlich von Ramallah und südlich von Nablus liegt. Mindestens drei der Opfer wurden im Inneren des Restaurants getötet.

Ein schwer verletztes Opfer wurde in das Beilinson-Krankenhaus in der israelischen Stadt Petach Tikva evakuiert. Zwei weitere Personen, die sich in einem mittelschweren Zustand befanden, und eine leicht verletzte Person wurden am Tatort behandelt, bevor sie ebenfalls in Krankenhäuser gebracht wurden. Die vier israelischen Todesopfer sind Harel Massoud (21), Elisha Antman (17) und Ofer Fairman (60) und Nachman Shmuel Mordoff (17).

Ein bewaffneter Zivilist tötete einen der mit M16-Sturmgewehren bewaffneten Terroristen bei dem auf den Terrorangriff folgenden Feuergefecht, während der zweite Angreifer in einem gestohlenen Auto fliehen konnte. Am Dienstagabend teilte die israelische Sicherheitsbehörde Shin Bet dann mit, dass die Einsatzkräfte den Angreifer, der vom Tatort geflohen war, aufgespürt und getötet haben. 

Die Streitkräfte konnten das gestohlene Auto des Terroristen in der Nähe der von der Palästinensischen Autonomiebehörde kontrollierten Stadt Tubas, nordöstlich von Nablus, aufspüren. Der Terrorist habe versucht, aus dem Fahrzeug zu fliehen und sei dabei erschossen worden, teilte der Shin Bet mit. Ein Sturmgewehr, das bei dem Anschlag benutzt wurde, sei im Fahrzeug gefunden worden, so die Sicherheitsagentur.

Unterdessen hoben die Behörden am Dienstagabend die Anweisung an die Bewohner von Eli auf, in ihren Häusern zu bleiben.

Israelisches Sicherheitstreffen

Ebenfalls am Dienstagabend traf Israels Premieminister Benjamin Netanjahu im Hauptquartier des IDF-Zentralkommandos mit den israelischen Ministern für Verteidigung und strategische Angelegenheiten sowie anderen hochrangigen Sicherheitsbeamten zu einer Sicherheitsbewertung zusammen, wie das Büro des Ministerpräsidenten mitteilte.

Netanjahu versprach, auf den Anschlag mit aller Kraft zu reagieren. »In den vergangenen Monaten haben wir bereits bewiesen, dass wir mit allen Mördern abrechnen, ohne Ausnahme«, sagte der Premierminister in einer Videoerklärung. »Diejenigen, die uns angegriffen haben, sind entweder im Grab oder im Gefängnis, und so wird es auch in diesem Fall sein. Ich möchte alle diejenigen, die uns schaden wollen, daran erinnern: Alle Optionen liegen auf dem Tisch. Wir werden den Terrorismus weiterhin mit aller Kraft bekämpfen, und wir werden ihn besiegen.«

Hamas-Terroristen

Die aus dem Dorf Urif in der Nähe von Nablus stammenden Terroristen gehörten dem militärischen Flügel der Hamas, den Al-Qassam-Brigaden, an, wie der israelische Sender i24 unter Berufung auf Al Jazeera berichtete. Die Hamas lobte den Anschlag und bezeichnete ihn als »schnelle Reaktion auf die Verbrechen der Besatzung im Flüchtlingslager Dschenin und die Erstürmung der Al-Aqsa«. Der Palästinensische Islamische Dschihad begrüßte die Morde ebenfalls und bezeichnete sie als »natürliche Reaktion auf die Eskalation und die Verbrechen der Besatzung gegen das palästinensische Volk«.

Israelische Kampfhubschrauber hatten am Montagmorgen Ziele in der Gegend von Dschenin angegriffen, nachdem es während einer IDF-Aktion zu einem Bombenanschlag und einem Feuergefecht gekommen war. Als sich die israelischen Verteidigungsstreitkräfte mit zwei gesuchten Verdächtigen in Gewahrsam aus der Stadt zurückzogen, detonierte eine Bombe am Straßenrand neben einem gepanzerten Fahrzeug, wobei acht Soldaten verletzt wurden. Der israelische Luftangriff, der erste in der Westbank seit der »Zweiten Intifada« Anfang der 2000er Jahre, ermöglichte es dem Militär, die Verwundeten zu evakuieren.

Nicht nur innerhalb der israelischen Regierung mehren sich die Rufe nach einer groß angelegten Offensive in der nördlichen Westbank, um die palästinensische Terrorgruppen zu zerschlagen. Auch der Vorsitzende der Partei der Nationalen Einheit, Benny Gantz, sagte am Dienstag, die Opposition würde eine israelische Militäraktion unterstützen würde. »Entschlossene und verantwortungsvolle Maßnahmen sind erforderlich, die von den Sicherheitskräften angeführt werden. Wir werden jede richtige Entscheidung der Regierung im Angesicht des mörderischen Terrorismus unterstützen”, sagte Gantz in einer Erklärung.

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