In der Flüchtlingsdebatte wird von etlichen europäischen Politikern hoffnungsvoll auf die Türkei verwiesen: ihr soll es gelingen, den Flüchtlingsstrom über die Ägäis zu unterbinden. Das Problem dabei: Der Krieg, den die AKP-Regierung gerade gegen die Kurden im eigenen Land führt, sorgt dafür, den zahllosen Flüchtlingen aus Syrien, dem Irak oder Afghanistan noch weitere aus der Türkei hinzuzufügen. Der Nachrichtensender n-tv berichtete:
„Die türkische Küstenwache hat eigenen Angaben zufolge zum ersten Mal kurdische Flüchtlinge aus der umkämpften Südosttürkei bei der Überfahrt nach Europa aufgegriffen. … Türkische Medien hatten zuvor berichtet, es habe sich um eine Familie aus der Stadt Idil in der Provinz Sirnak gehandelt. Die Stadt liegt in der Kurdenregion im Grenzgebiet zu Syrien und dem Irak. Dort geht die türkische Armee seit Dezember in einer Großoffensive gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK vor. … Vor den Kämpfen in der Region sind in den vergangenen Wochen bereits Zehntausende Menschen geflohen. Bislang suchen sie als sogenannte Binnenflüchtlinge noch eine neue Bleibe innerhalb der Türkei. Sollten sich die Bedingungen dort nicht verbessern, könnte die Zahl der Flüchtlinge aus den Kurdengebieten schnell ansteigen.“