Zum dreißigsten Mal jährt sich heuer der Beginn der sogenannten Waldheim-Affäre. Im Gespräch mit dem Standard erinnert der Politikwissenschaftler Anton Pelinka an die mangelnde Einsicht des Ex-Präsidenten Kurt Waldheim: „Mir fallen da zwei Beispiele ein, als er UN-Generalsekretär war. Einmal bei der Flugzeugentführung ‚Operation Entebbe‘ 1976: Als ein israelisches Kommando die Geiseln befreit hat, ist ihm nichts anderes eingefallen, als die Souveränitätsverletzung von Uganda zu beklagen. Das ist, vorsichtig ausgedrückt, intellektuell dumm und politisch geschmacklos. Das Zweite ist: Als er als Uno-Generalsekretär die Holocaustgedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem besucht hat, hat er sich zunächst geweigert, eine Kopfbedeckung aufzusetzen, weil es als Parteinahme für Israel hätte verstanden werden können. Da kann man auch nur sagen: Er hat nichts verstanden.“
Ein UNO-Generalsekretär aus Österreich, der nichts verstand
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Florian Markl
Der Politikwissenschaftler Florian Markl war zuvor Archivar und Historiker beim Allgemeinen Entschädigungsfonds für Opfer des Nationalsozialismus und Lehrbeauftragter an der Universität Wien. Gemeinsam mit Alexander Feuerherdt ist er Autor von »Vereinte Nationen gegen Israel«, erschienen bei Hentrich & Hentrich 2018.
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