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Wenn Kinder im Ferienlager Judenmord lernen

Kinder im Hamas-Sommercamp in Gaza
Kinder im Hamas-Sommercamp in Gaza(© Imago Images / Sipa USA)

In den Sommerlagern der Hamas und des Islamischen Dschihad erhalten palästinensische Kinder eine militärische Ausbildung für den Kampf gegen Israel und die Juden.

Bassam Tawil

Während Schulkinder auf der ganzen Welt die Sommerferien mit Sport und Unterhaltung genießen, wird palästinensischen Kindern Krieg und Mord beigebracht und sie werden darin trainiert, wie man Israel und Juden bekämpft. Solche Indoktrination und Gehirnwäsche von palästinensischen Kindern ist nicht neu. Die palästinensischen Führer haben Generation für Generation zum Hass auf Israel und die Juden erzogen; Aufstachelung und Hetze finden seit Jahrzehnten in Kindergärten, Schulen, Universitäten, Moscheen, den Medien und sogar in Kreuzworträtseln statt. Deshalb ist es auch nicht überraschend, wenn Meinungsumfragen immer wieder zeigen, dass die Palästinenser radikale Ansichten vertreten und den Terrorismus gegen Israel unterstützen.

Seit mehr als einem Jahrzehnt veranstalten die vom Iran unterstützten Terrorgruppen Islamischer Dschihad und Hamas im Gazastreifen Sommerlager für Tausende von Schulkindern. Diese Lager dienen als Rahmen für die Verbreitung extremer Ideologie, die den heiligen Krieg, den Terrorismus und den bewaffneten Kampf gegen Israel verherrlicht mit dem Ziel, »Palästina vom [Jordan-]Fluss bis zum [Mittel-]Meer zu befreien«.

In den Lagern wird auch militärisches Training angeboten, zum Beispiel Übungen mit Messern und Schusswaffen, Nahkampf, Marschieren und Exerzieren. Auch Theaterstücke führen die Kinder auf, bei denen sie Szenen nachstellen, in denen sie israelische Soldaten bekämpfen, gefangen nehmen oder Raketen auf Israel abfeuern.

Die Rekrutierung und Anmeldung für die Sommerlager erfolgt über die Websites der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad, über soziale Medien und an Ständen, die von Mitgliedern der beiden Gruppen in Moscheen und an anderen öffentlichen Orten im Gazastreifen betrieben werden. Führende Vertreter der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihad nehmen regelmäßig an den Eröffnungs- und Abschlussfeiern der Lager teil und halten dort Reden.

Geschichtsrevisionismus

Am 8. Juli eröffnete die Hamas ihre heurigen Sommerlager, an denen mehr als 100.000 Jungen und Mädchen teilnehmen werden. Die diesjährigen stehen unter dem Motto »Schutzschild von Jerusalem«, was deutlich macht, dass die Terrorgruppe die Kinder im Kampf gegen Israel einsetzen will. Die Kinder werden darauf trainiert, Terroranschläge zu verüben und als menschliche Schutzschilde im Dschihad gegen Israel zu dienen. Ihnen wird beigebracht, dass sie rekrutiert werden, um an der Schlacht zur »Befreiung« Jerusalems teilzunehmen, wobei sich von selbst versteht, dass die palästinensischen Fraktionen die Rechte und die Geschichte der Juden in Jerusalem nicht anerkennen.

Im Juni 2022 leugnete der Premierminister der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mohammad Shtayyeh, auch nur die geringste Spur jüdischer Geschichte in Jerusalem:

»Wir befinden uns am Rande der ewigen Hauptstadt, dem Juwel in der Krone, dem Punkt, an dem sich Himmel und Erde treffen, der Blume aller Städte, dem Objekt der Sehnsucht der Herzen der muslimischen und christlichen Gläubigen, die dorthin kommen, um in der Al-Aqsa-Moschee zu beten und die Via Dolorosa zu begehen, um in der Grabeskirche zu beten, die Zeuge der Unterzeichnung des Pakts von Umar war, in dem der Kalif Umar den Bewohnern von Iliya [arabisch für Aelia Capitolina/Jerusalem] versprach, dass kein Muslim in ihrer Kirche beten würde. Jerusalem hat kanaanäische, römische, islamische und christliche Altertümer und gehört ihnen allein, und niemand sonst hinterließ irgendwelche Spuren darin.«

Der Leiter des Höheren Komitees für Sommerlager der Hamas, Khaled Abu Askar, sagte auf einer Pressekonferenz in der Asdaa Entertainment City in Gaza in der Nähe von Khan Yunis, dass man sich »heute in Asdaa City versammelt« habe, »wo einige der Wahrzeichen Jerusalems nachgebaut wurden, um den Start unserer Sommerlager mit dem Namen »Schutzschild von Jerusalem« anzukündigen. Wir wollen der Welt bezeugen, dass die Stadt Jerusalem mit ihren Heiligtümern der Kompass eines jeden freien und ehrenhaften Palästinensers ist.«

Abu Askar erklärte, die Hamas sorge sich um die junge Generation und wolle in diese investieren, während junge Palästinenser zugleich systematisch ins Visier genommen würden, um ihre Überzeugungen, ihr Verhalten, ihre Moral und ihren Patriotismus zu untergraben. Und wem gab er die Schuld an all dem? Israel, natürlich. »Die Besatzung und ihre Kollaborateure investieren enorme Summen und Anstrengungen, um die Generation von der Zugehörigkeit zu ihrer Religion und ihrem Heimatland abzulenken.«

Der Hamas-Vertreter wies darauf hin, dass seine Organisation ihre Sommerlager »Schutzschild von Jerusalem« genannt habe, »um den Wert Jerusalems in den Herzen der jungen Menschen und das Recht der Palästinenser auf die Heilige Stadt zu verankern; um die nationale Rolle der Generation der Befreiung zu fördern und ihre Entschlossenheit zu stärken«.

Vernichtungsdrohungen

Wenn die Hamas von »Befreiung« spricht, drückt sie damit ihren Wunsch aus, Israel zu vernichten, wie es in der Charta der Gruppe ausdrücklich heißt:

»Artikel 11: Die Islamische Widerstandsbewegung glaubt, dass das Land Palästina allen Generationen der Muslime bis zum Tag des Jüngsten Gerichts ein islamischer Waqf ist. Niemand darf auf Palästina oder einen Teil davon verzichten, niemand kann Palästina oder einen Teil davon aufgeben. Kein arabisches Land, noch die Gesamtheit aller arabischen Länder, noch ein arabischer König oder Präsident, noch alle zusammen haben dieses Recht; noch hat irgendeine Organisation oder die Gesamtheit aller Organisationen ein Recht dazu, seien sie palästinensisch oder arabisch, denn Palästina ist ein islamischer Waqf über alle Generationen hinweg und bis zum Tag des Jüngsten Gerichts. (…)

Artikel 13: Derartige [Friedens-]Initiativen, sogenannten friedlichen Lösungen und internationalen Konferenzen zur Lösung des palästinensischen Problems stehen im Widerspruch zu den Überzeugungen der Islamischen Widerstandsbewegung, denn der Verzicht auf auch nur einen Teil Palästinas ist ein Verzicht auf einen Teil des Glaubens. Der Patriotismus der Islamischen Widerstandsbewegung ist fester Bestandteil ihres Glaubens, die Bewegung erzieht ihre Mitglieder dazu, an ihren Prinzipien festzuhalten und das Banner Allahs über ihrem Heimatland aufzupflanzen, während sie ihren Dschihad kämpfen: Allah ist der Allmächtige, aber die meisten Menschen sind sich dessen nicht bewusst.‹«

Bei einer anderen Zeremonie im Gazastreifen sagte der Vorsitzende des Verwaltungsausschusses von Rafah, Jum’a Hassanein, die Jugendlager dienten dazu, »die Generation der Befreiung und des Sieges auszubilden«. Der Leiter des Sommerlagers in Rafah, Muhammad Barhoum, erklärte, die Lager seien Teil der Hamas-Aktivitäten, die sich auf die jüngere Generation konzentrieren, »weil sie die Generation der Befreiung und des Sieges ist«.

Wie in den Vorjahren liegt der Schwerpunkt der Sommerlager darauf, die Jugendlichen mit verschiedenen Waffen vertraut zu machen, darunter die AK-47, Scharfschützengewehre, Panzerfäuste, Mörser und Maschinengewehre. Die Lagerteilnehmer üben den Zusammenbau und die Zerlegung der Waffen, ihre Handhabung und ihren Einsatz und trainieren außerdem den Kampf in Städten und den Tunnelkrieg. Einige der Kurse werden von maskierten Mitgliedern des bewaffneten Flügels der Hamas, den Izz Al-Din Al-Qassam-Brigaden, abgehalten; einige finden sogar in Militärstützpunkten der Hamas statt.

In einem der Lager führte ein Junge dem der Hamas angehörenden Mitglied des Palästinensischen Legislativrats, Younis Al-Astal, der die Lager gemeinsam mit anderen Hamas-Vertretern besichtigte, eine Demonstration des Tunnelkriegs vor. In einigen Lagern wurden israelische Flaggen auf dem Boden ausgebreitet, sodass die Lagerteilnehmer darauf herumtrampeln konnten. Terroristen, die tödliche Anschläge auf Israelis verübt haben, werden den Lagerteilnehmern als Vorbilder präsentiert, ihre Porträts sind in den Lagern und bei den Lageraktivitäten zu sehen.

Auch Hamas-Sprecher Abdel Latin Qanou erklärte, die von seiner Organisation im Gazastreifen veranstalten Sommerlager seien ein wichtiger Schritt, um diese Generation aufzubauen, den Status Jerusalems und der Al-Aqsa-Moschee in ihrer Seele zu verankern und eine Verbindung mit dem »legitimen Recht auf Rückkehr und Befreiung« herzustellen. Qanou führte aus, der Slogan »Schutzschild von Jerusalem« solle die Kinder auf die »Befreiung Jerusalems« vorbereiten.

Im Jahr 2021 veranstaltete der bewaffnete Flügel der Hamas Sommerlager unter dem Motto »Schwert von Jerusalem«. Auf der Website der Brigaden heißt es: »Ziel der Lager ist es, die Flammen des Dschihad unter der Generation der Befreiung zu entfachen, islamische Werte zu vermitteln und die lang erwartete Armee für die Befreiung Palästinas vorzubereiten.«

Der Sprecher der Hamas-Sommerlager, Abu Bilal, sagte, die Lager würden »aus dem Glauben an die Rolle der jungen Menschen und aus Verantwortungsgefühl für die junge Generation« durchgeführt. Er fügte hinzu, die Jugendlichen seien schon immer diejenigen gewesen, »die bewaffnete Operationen durchführten und der Treibstoff für die Intifadas und Aufstände waren«.

Kindesmissbrauch

Auch der Palästinensische Islamische Dschihad veranstaltete in der Vergangenheit Sommerlager unter dem Motto »Rache der Freien«, an denen Hunderte Jungen unter siebzehn Jahren teilnahmen. Darwisch al-Gharabli, ein Führer des Palästinensischen Islamischen Dschihad, sagte bei einer Abschlussfeier:

»Diese Lager schaffen eine Generation, die auf den Weg des Dschihads und des Widerstands ausgerichtet ist, die an diese Option glaubt, die Palästina als zentrales Thema betrachtet und den Kampf gegen die Juden als einen Akt der Anbetung. Unser Dschihad geht in allen Bereichen weiter. Wir versichern unserem Feind, dass diese Generation die Fahne weitertragen und mit aller Kraft Widerstand leisten wird.«

Dieser umfassende Kindesmissbrauch durch palästinensische Terrororganisationen wird von den westlichen Medien, den Vereinten Nationen und den meisten Politikern ignoriert. Wenn sich palästinensische Führer das nächste Mal beschweren, dass Minderjährige bei Terroranschlägen gegen Israelis getötet oder verletzt werden, sollte man sich die Szenen vor Augen führen, die sich in den Sommerlagern des Gazastreifens abspielen, wo der Prozess der Transformation der Kinder in Kämpfer beginnt.

Es ist an der Zeit, dass die internationale Gemeinschaft und vor allem Menschenrechtsorganisationen die palästinensischen Führer für den Kindesmissbrauch, der mit der Ausbildung ihrer Kinder zu »Märtyrern« im Dschihad ebenso einhergeht wie mit der Aufwiegelung zum Töten von Juden und zum Versuch, die einzige demokratische Nation der Region zu zerstören, zur Rechenschaft ziehen.

Bassam Tawil ist muslimischer Araber mit Wohnsitz im Nahen Osten. (Der Text ist eine überarbeitete Version eines beim Gatestone Institute erschienenen Artikels. Bearbeitung: Alexander Gruber)

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