Die Trump-Administration scheint bislang geneigt, Syrien – von der Besiegung des Islamischen Staats abgesehen – Russland zu überlassen. Washington muss sich allerdings darüber klar werden, was es in Wirklichlkeit bedeuten würde, [Syrien] dem Iran zu überlassen. Moskau geht es um wenig mehr als darum, seine Militärstützpunkte in Syrien zu behalten. Ein Gegengewicht zum Iran wird es nicht bilden, wenn der Krieg erst vorbei ist.
Jahrzehntelang ist Syrien davon ausgegangen, dass die Vereinigten Staaten Israel als Gegenleistung für einen umfassenden arabisch-israelischen Frieden im Golan im Zaun und aus den inneren Angelegenheiten Syriens heraus halten sowie die Bahn für ausländische Investitionen ebnen würden. Doch sollten die Vereinigten Staaten kein Interesse mehr an Syrien haben und die Russen auch weiterhin unter Ausschluss der Politik nur ihre Sicherheitsinteressen verfolgen, dann wird der Iran zur dominanten Macht in Damaskus. In einem Vakuum wäre dies egal. Doch ist der Nahe Osten heute kein Vakuum. Israel wird eine iranische Kontrolle über Syrien nicht hinnehmen. Und Assad wird dies, nimmt man seine kürzlich gehaltene Rede [in der er eine Sicherheitszusammenarbeit mit dem Westen ausschloss; Anm. Mena Watch] ernst, nicht verhindern können. Dann ist ein syrisch-israelischer Krieg, bei dem es sich in Wirklichkeit um einen israelisch-iranischen Krieg handeln würde und der nicht auf Syrien begrenzt bliebe, unvermeidbar.“ (David W. Lesch: „Iran Is Taking Over Syria. Can Anyone Stop It?“)