„Es ist bemerkenswert, dass die Palästinensische Autonomiebehörde (PA) ihre Sanktionen selbst jetzt, mehr als einen Monat nach der Unterzeichnung des ursprünglichen Versöhnungsdokuments, nicht aufgehoben hat – jene Sanktionen, die die Stromversorgung des Gazastreifens erschweren, tausende ehemalige Beamte der PA in den Vorruhestand zwangen, und die Überweisung von Zahlungen für die medizinische Versorgung und den Erwerb von Medikamenten für die Bewohner des Gazastreifens verhindern. (…) Auch die Hamas schert sich mit anderen Worten nicht allzu sehr um die Einhaltung der Bestimmungen des Abkommens. Wohngebäude erhalten täglich nur fünf Stunden Strom, gefolgt von einer zwölfstündigen Unterbrechunghindern die Kläranlagen an der Arbeit und die Abwässer fließen völlig ungklärt ins Mittelmeer. Dadurch werden Ausflüge an den Strand zu einer unangenehmen, übelriechenden Angelegenheit. (…)
Insgesamt gewinnt man den Eindruck, dass die Hamas das größere Interesse an einer Aussöhnung hat beziehungsweise, um genau zu sein, daran, die zivile Kontrolle über den Gazastreifen abzugeben, ihre militärischen und terroristischen Kapazitäten aber zu bewahren. Und die PLO hat es nicht eilig damit, diese albtraumhafte Aufgabe zu übernehmen. Die Beamten der PA in Ramallah wissen nur zu genau, welche Herausforderungen die Kontrolle über den Gazastreifen mit Blick auf die Wasser- und Stromversorgung sowie die Abwassersituation mit sich bringt. Es gibt keinen wirklichen Grund, warum ihnen an der Übernahme dieser Verantwortung gelegen sein sollte, umso weniger, als der militärische Flügel der Hamas seine Aktivitäten unberührt fortführt und tut, was er will. Daran, dass die Hamas ihre Waffen behält, hat sich rein gar nichts geändert.“ (Avi Issacharoff: „As unity process goes nowhere fast, Hamas leader’s tactic will be to blame PA“)